Jetzt haben die Utah Jazz Gewissheit: Die Befürchtungen bezüglich Dante Exums Knieverletzung sind wahr geworden, der 20-jährige Guard hat sich beim Testspiel der australischen Nationalmannschaft in Slowenien das vordere Kreuzband im linken Knie gerissen und fällt voraussichtlich die komplette Saison 2015/16 aus. Doch was bedeutet die bittere Diagnose? Ein BASKET-Kommentar.

Exum

DanteExum fällt voraussichtlich die komplette Saison 2015/16 aus. Fot: Getty Images

Viele haben es gar nicht bemerkt: Die Utah Jazz waren auf der Zielgeraden der abgelaufenen Saison eines der heißesten Teams: Nach schwachem 17:33-Start gewann die junge Truppe 21 der finalen 32 Partien, nach der All-Star-Break hatte sie die sechstbeste Bilanz der Western Conference (19:10). Stark präsentierte sich dabei im April auch Rookie Dante Exum, der in den letzten acht Begegnungen in durchschnittlich 29,4 Minuten gute 6,4 Punkte und 4,4 Assists pro Partie ablieferte. Nach einigen Startschwierigkeiten war der junge Australier endlich in der NBA angekommen, gegen Denver lieferte er starke zwölf Assists ab.

Dementsprechend groß waren die Hoffnungen, dass der 5. Pick des 2014er Drafts, der sich bei seinem einzigen Auftritt in der Summer League (er erlitt dabei einen Knöchelblessur und wurde im Anschluss geschont; Anm. d. Red.) blendend präsentierte, nach einem arbeitsintensiven Sommer 2015/16 mit Trey Burke und Alec Burks ein schlagkräftiges Guard-Trio bilden würde. Daraus wird nun nichts …

Vor allem defensiv schmerzt Exums Ausfall, da Trey Burke in der Verteidigung nicht annährend die Qualität des Australiers besitzt. Auf der anderen Seite ist auch Burke ein hochtalentierter Youngster (2013 9. Pick), der von Exums Ausfall profitieren kann. Zudem muss und kann Alec Burks, der 2014/15 starke Ansätze gezeigt hat, dann aufgrund einer Schulterblessur aber nur 27 Spiele bestreiten konnte, den Ausfall kompensieren. Zudem arbeiten die Verantwortlichen an einem Trade, der Garrett Temple aus Washington nach Utah bringen würde.

Der Kreuzbandriss von Dante Exum ist definitiv bitter, doch ihre Playoff-Hoffnungen müssen die Jazz dadurch nicht begraben. Klar, der Guard sollte eine größere Rolle spielen, einer Leader wäre der Australier aber (noch) nicht gewesen. Zudem hatten die Jazz insgesamt eine gute Offseason, in der mit den Verpflichtungen der Rookies Trey Lyles, Tibor Pleiß und Raul Neto mehr Tiefe ins Team gekommen ist. Zudem haben die Jazz keinen Leistungsträger verloren und die jungen Stützen Derrick Favors, Rudy Gobert, Gordon Hayward und Alec Burks werden allesamt den nächsten Schritt machen.

Dementsprechend ist Exums Ausfall zwar bitter und ein kleiner Rückschlag, aber keiner mit allzu gravierenden Auswirkungen. Mit den jungen Utah Jazz ist 2015/16 definitiv zu rechnen!