Es ist eine merkwürdige Off-Season für die Dallas Mavericks. Noch bis vor zwei Wochen sah alles so gut aus. Man hatte große Pläne, wollte mit hochkarätigen Neuzugängen in der kommenden Spielzeit angreifen. Wesley Matthews und DeAndre Jordan hatten zugesagt, dazu wurde Jeremy Lin umworben. Die Starting Five las sich wie folgt: PG: Jeremy Lin, SG: Wesley Matthews, SF: Chandler Parsons, PF: Dirk Nowitzki, C: DeAndre Jordan. WOW! Mit einem Mal wären die Mavs wieder Contender gewesen. Heute sieht das ein wenig anders aus: PG: Deron Williams, SG: Wesley Matthews, SF: Chandler Parsons, PF: Dirk Nowitzki, C: Zaza Pachulia.

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Besitzer Mark Cuban hatte große Pläne mit seinen Mavs. Jordans Absage machte sie zunichte (Foto: Getty Images)

Zu spät zum Aufgeben

Was ist passiert? Nun ja, erst einmal das Jordan-Fiasko, bei dem DeAndre in letzter Sekunde seine mündliche Zusage doch noch widerruft und in L.A. bleibt. Daraus folgt, dass weitere Free Agents wie eben Jeremy Lin sich für andere Teams entscheiden, weil sie Dallas nicht mehr als Contender sehen, sich von Dirk und seinem Team nichts mehr versprechen. Doch zum Tanken ist es nun zu spät, das weiß auch Owner Mark Cuban, der zuvor im Interview verkündet hatte: “Hätten wir nicht DeAndre UND Wes bekommen, hätten wir wohl getankt”. Nun ist nur die Hälfte des Planes aufgegangen und das macht alles nur noch schwieriger. Denn jetzt muss das Management der Mavericks aus dem bestehenden Kader und den restlichen verfügbaren Free Agents ein Roster schustern, der im superstarken Westen nicht komplett untergeht.

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Deron Williams war in seiner NBA-Karriere drei Mal All Star (Foto: Getty Images)

Leichter gesagt als getan. Die besten vertragslosen Spieler sind bereits an neue Teams vergeben. Also macht Dallas das, was es schon vor Jahren machen wollte: Es verpflichtet Deron Williams, der kürzlich von den Brooklyn Nets gewaved worden war. Der Unterschied zu damals ist, dass Williams seiner Zeit 26 und All Star war. Heute ist der Playmaker 31 Jahre alt und läuft seiner Form seit Jahren hinterher. Ab und an spielt lässt er sein Können aufblitzen, doch zählt der Veteran in der immer schnelleren NBA längst nicht mehr zu den besten Point Guards.

Willkommen Zuhause!

Doch der Name “D-Will” hat noch Gewicht, außerdem ist Williams in der Gegend um Dallas geboren. Deshalb kommt er für Cuban und die Mavs überhaupt in Frage. Deshalb bieten sie ihm einen Zwei-Jahres-Vertrag über 10 Millionen Dollar an und hoffen jetzt darauf, das Deron für seine Heimatstadt noch einmal die Qualität beweist, von der viele bereits vergessen haben, dass er sie besitzt.