Die Nachricht kam sehr überraschend: Die New Orleans Pelicans haben Headcoach Monty Williams gefeuert. Der 43-Jährige war seit Sommer 2010 für den Club aus Louisiana aktiv.

Monty Williams ist nicht mehr länger Chef-Trainer der Pelicans (Foto: Getty Images)

Monty Williams ist nicht länger Chef-Trainer der Pelicans (Foto: Getty Images)

Es gibt Dinge, die versteht man erst nach ein paar Jahren – oder selbst dann nicht! Die New Orleans Pelicans haben sich von Headcoach Monty Williams getrennt, der das Team seit Sommer 2010 trainiert und zweimal in die Playoffs geführt hatte. In der Postseason 2011 scheiterte der Club in der ersten Runde an den Los Angeles Lakers (2:4), dieses Jahr waren die Golden State Warriors eine Nummer zu groß (0:4).

Aber ist das ein Grund seinen Chef-Trainer in die Wüste zu schicken? Ich persönlich kann den Move der Pelicans überhaupt gar nicht verstehen!

Erstens: Er hat den Club in dieser schwierigen Saison noch in die Playoffs geführt – obwohl Anthony Davis verletzt 14 Spiele ausfiel; obwohl Jrue Holiday verletzungsbedingt in den zurückliegenden beiden Saisons nur 74 Partien bestritt; obwohl Ryan Anderson im selben Zeitraum in nur 83 Begegnungen mitwirkte; obwohl die Western Conference (mal wieder) brutal stark war!

Zweitens: Williams hat ein überragendes Verhältnis zu Davis, dem Franchise-Player und für viele Experten neuen Aushängeschild der Liga. Er hat „AD“ zu einer – bis zum jetzigen Zeitpunkt – hervorragenden Entwicklung verholfen, ihn als Co-Trainer bei der WM 2014 begleitet. Unter ihm wurde „Unibrow“ immer besser. Vor allem auch außerhalb des Basketballs sollen sich die beiden bestens verstanden haben. Das gilt übrigens auch für sein Verhältnis zu Ryan Anderson.

Drittens: Auch das Team hat sich unter seiner Führung kontinuierlich verbessert. 2012 standen 21 Erfolge auf dem Zettel, 2013 waren es 27, 2014 schon 34 und nun 45. Stetig ging es nach oben bei den Pelicans, die sich zu einem Playoff-Team entwickelten, das für Top-Free-Agents immer interessanter wurde.

Viertens: Es gab schon mal die Situation in New Orleans, dass der Headcoach gefeuert wurde und daraufhin der beste Spieler des Teams den Club verließ. Während der Saison 2009/10 trennte sich die Franchise von Byron Scott, der für seinen ausgesprochen guten Draht zu Chris Paul bekannt war. „CP3“ blieb nur noch ein weiteres Jahr bei NOP, um sich dann den Clippers anzuschließen. Anthony Davis wird im Sommer 2016 Free Agent und könnte den Club ebenfalls verlassen …

Alles wird davon abhängen, wer auf Monty Williams folgt. Von TV-Experte Mark Jackson, über Ex-OKC-Coach Scott Brooks und College-Trainer John Calipari (unter dem Davis am College in Kentucky spielte), bis hin zum früheren Knicks- und Lakers-Coach Mike D’Antoni. An Kandidaten mangelt es nicht, nur ist eines klar: Wer auch immer den Posten des Headcoaches übernehmen wird, muss direkt in seiner ersten Saison 2015/16 Erfolg haben – andernfalls droht in New Orleans der GAU! Und nur bei einsetzendem Erfolg wird das Feuern von Monty Williams „nachvollziehbar“. Bis dahin spielen Verantwortlichen mit Risiko!