Die Houston Rockets sind weiter im Rennen. Durch den gestrigen 128:115-Heimsieg ist es den Texanern gelungen, ein fünftes Spiel zu erzwingen. Die Mission bleibt, Geschichte zu schreiben, das erste Team der Liga-Geschichte zu werden, das einen 0:3-Rückstand aufholt, um die Serie zu drehen und in sieben Spielen für sich zu entscheiden. Dafür müssen allerdings auch die nächsten drei Spiele gewonnen werden – zwei davon in Golden State. Eine Aufgabe, die unlösbar scheint.

Zwar ist es nun ein Mal gelungen, den Warriors die Grenzen aufzuzeigen, doch dürfte die Art und Weise, auf die Houston siegt, die „Dubs“ nicht dringend beunruhigen. Wenn von bisher vier Spielen in diesen Conference-Finals ausgerechnet das an die Raketen geht, in dem die McHale-Truppe 45 Punkte in einem Viertel erzielt, weil einfach alles rein fällt, in dem Superstar James Harden genauso viele Zähler alleine verzeichnet,in dem sechs Spieler zweistellig scoren, in dem MVP Stephen Curry stürzt und mit Gehirnerschütterung sichtlich beeinträchtigt weiterspielt, dann ist das Zeugnis dessen, dass es einer solchen Anhäufung günstiger Ereignisse bedarf, um Steve Kerrs Mannschaft überhaupt erst gefährlich zu werden. Dass das in vier aufeinanderfolgenden Partien der Fall sein kann, scheint doch sehr unwahrscheinlich, um nicht zu sagen unmöglich.

James Harden erzielte in Spiel 4 ein Playoff-Career-High von 45 Punkten (Foto: Getty Images)

James Harden erzielte in Spiel 4 ein Playoff-Career-High von 45 Punkten (Foto: Getty Images)

Der Druck auf die Rockets hat trotz des Sieges kein Bisschen nachgelassen. Denn jedes Spiel, das man sich erkämpft, ist ein weiterer Matchball für Curry und die Warriors. Das ist auch den Spielern klar. Als Center Dwight Howard nach dem Spiel gefragt wird, was er von James Hardens Leistung halte, hält er sich nicht lange mit Lob für den Kollegen auf, sondern sagt nur: „Es war gut für sein Selbstbewusstsein. Ein paar Dreier reingehen zu sehen, ein paar Fouls zu ziehen. Das ist gut für ihn. Immerhin muss er das auch im nächsten Spiel bringen.“ Eine große Verantwortung, derer sich die bärtige Scoringmaschine bewusst ist: „Ich muss weiter mein Spiel spielen und agressiv sein“, so der dreifache All-Star auf der Pressekonferenz nach Spiel 4.

Ein agressiver Harden allein ist aber – wie in den Spielen eins und zwei gesehen – nicht genug, um die beste Mannschaft der regulären Saison in Bedrängnis zu bringen. Sicher hat Houston in Bestform die Qualität, Golden State zumindest noch ein wenig zu ärgern, doch bleibt abzuwarten, ob neben seinem Anführer auch Rollenspieler wie Josh Smith, Corey Brewer und Trevor Ariza nach der Clippers-Serie einer weiteren Aufholjagd gewachsen sind, ob sie eine Sensation vollbringen können, ob sie zusammen Geschichte schreiben können. „Im Moment“, sagt Harden, „dürfen wir nur von einem Spiel zum nächsten denken.“ Alles Weitere wird sich in den nächsten Tagen zeigen…

 

Tickets für die Conference-Finals findest du hier!