Er hatte eine Vision: „Die BBL soll 2020 die stärkste Liga Europas sein!“ Ja, das waren Jan Pommers Worte. Der BBL-Geschäftsführer wollte sich diesen Wunsch unbedingt erfüllen, er stand untrennbar neben seinem Namen. Doch nun ist klar: Der 44-Jährige wird – sollte es die Bundesliga denn überhaupt bis zu diesem Status schaffen – nicht dabei sein.

Jedenfalls nicht als Involvierter. Denn als wäre es ein Aprilscherz gewesen, verkündete der Geschäftsführer am 1. April seinen Rücktritt. Pommer bat die BBL seinen bis 2018 laufenden Vertrag vorzeitig am 31. Juli 2015 aufzulösen. „Wir respektieren den Wunsch und werden zeitnah in den dafür zuständigen Gremien und unter Einbeziehung der Klubs weitere Vorgehensweise festlegen“, sagte der Aufsichtsratsvorsitzende Alexander Reil. Das Datum hatte eine tiefere Bedeutung, war es doch der 1. April 2005, an dem Pommer sein Amt angetreten hatte …

Wird die BBL verlassen: Jan Pommer (Foto: Getty Images)

Wird die BBL verlassen: Jan Pommer (Foto: Getty Images)

Laut Frankfurter Allgemeine Zeitung soll sich Pommer der Deutschen Sport Marketing GmbH (DSM) anschließen, doch viel entscheidender für die Basketball-Fans des Landes ist die Frage: Wer beerbt Pommer?

Und diese Frage zu beantworten fiel bis vor einigen Wochen beziehungsweise Monaten leicht, wäre da nicht die Tatsache, dass der beste Kandidat einen anderen Job übernommen hat. Die Rede ist natürlich von Wolfgang Heyder, ehemaliger Geschäftsführer in Bamberg. Der 58-Jährige wäre der perfekte Mann für diesen Posten gewesen, trat aber vor Kurzem das Amt des Geschäftsführers des HSC 2000 Coburg an. Schade für die BBL, für den deutschen Basketball … sehr schade.

Ganz gleich, wen die BBL aus dem Hut zaubern wird: Der neue Mann muss eine Vision haben. Weniger aber sollte dies der Wunsch nach Europas stärkster Liga sein, sondern viel mehr die Förderung deutscher Spieler. Die Einführung der 10+2-Regel sollte es sein, die sich der neue BBL-Geschäftsführer auf die Fahne schreibt! Es wäre der einzig richtige Weg, den Abschied Pommers zu verarbeiten: Ein neuer Mann, mit neuer Vision, die dem deutschen Basketball richtig gut tun würde! Bis 2020 pro Team zehn Deutsche und zwei internationale Spieler – eine herrliche Vorstellung!