Es ist vorbei, der Traum ist ausgeträumt: Für die Dallas Mavericks ist die Saison 2014/15 beendet und damit auch ein großes Missverständnis. Am 20. Dezember hatten sich die Mavs zu einem Titelanwärter, einem ernsthaften Contender entwickelt. So jedenfalls sagten es viele Experten. Es war der Tag, an dem sich Rajon Rondo das Dallas-Trikot über die Schultern warf und damit zum entscheidenden Puzzleteil im Fight um den Titel werden sollte.
Heute, am 29. April hat sich wieder mal bewahrheitet, was ein altes Sprichwort sagt: Das Leben ist kein Konjunktiv! Von Beginn an war die Liebe zwischen Rondo und den Texanern nicht ernst, nicht leidenschaftlich genug. Weder hatte man das Gefühl, dass sich der Point Guard dem Team unterordnen und richtig integrieren würde, noch zeigte er, dass er zu den besten Point Guards der Liga gehört – seit 2008 wird sein Name immer wieder in den Kreis der elitären Playmaker geworfen.
Nun, einen einzigen Mann für das Playoff-Ausscheiden gegen einen wirklich starken Gegner festzumachen, wäre unfair. Und ist doch ein entscheidender Teil für das Ausscheiden – neben der Tatsache, dass Chandler Parsons verletzungsbedingt kein Playoff-Spiel bestreiten konnte. Für Rondo schickten die Champs von 2011 nämlich mit Brandan Wright und Jae Crowder zwei ihrer besten Defender weg, die im Fight mit Dwight Howard und James Harden sicherlich mehr hätten helfen können, als ein nicht spielender Rondo … Naja, egal: Den Versuch war es wert, werden viele Fans sagen – und nicht zuletzt ich selbst hatte den Trade auch bekräftigt, weil die Erwartungen an Rajon Rondo einfach so hoch waren.
Tickets für die Spiele der Mavericks könnt ihr hier bestellen!
Auf der anderen Seite muss auch Rick Carlisle die Kritik genommen werden: Er hätte mehr Fingerspitzengefühl mit Rondo haben können, ihn vielleicht anders behandeln und einsetzen müssen. Aber vor allem muss er sich Kritik an seinem Coaching in der Houston-Serie anhören: Gegen die freiwurfschwachen Rockets ließ der Dallas-Coach kaum “Hack the Rockets” spielen. Dwight Howard foulten die Mavs nur in Partie 4 kontinuierlich (3-13 FW), die sie gewannen. Insgesamt erhielt der Center über vier Begegnungen aber nur acht Freiwürfe im Schnitt, von denen er 46,3 % traf. Josh Smith stand durchschnittlich 4,6 Mal an der Linie (43,5 %) …
Das Problem für Dallas ist jedoch, dass der Club neue Kräfte benötigt, quasi erneut vor einem Umbruch steht: Rondo wird die Franchise wohl in Richtung New York oder Los Angeles (Lakers) verlassen; Tyson Chandler, Amare Stoudemire, Richard Jefferson, Charlie Villanueva und J.J. Barea stehen allesamt nicht mehr unter Vertrag; Monta Ellis und Raymond Felton können ihre Player-Option ziehen und ihre Kontrakte damit auflösen; nur Nowitzki, Chandler Parsons und Devin Harris stehen sicher unter Vertrag … bei einem Titelgewinn wären die Verhandlungen sicher ander gelaufen als nun!
Wieder einmal wird Mark Cuban also gefordert sein: Er muss im Sommer den Kader umkrempeln und eine schlagkräftige Truppe auf die Beine stellen. Ob ihm das gelingen wird? Die Attraktivität der Mavs ist deutlich gesunken, da sie kaum noch eine Perspektive bieten können. Die Stars sind alt, einen jungen, zukünftigen Franchise-Player gibt es nicht. Und die Free Agents werden im Sommer vor allem nach Cleveland, San Antonio, New Orleans und Co. wechseln wollen, wo sie an der Seite eines Superstars um die Championship spielen werden.
Bitter, aber alle Dallas- und Nowitzki-Fans werden sich damit abfinden müssen, dass ihr Club beziehungsweise ihr Mann in der kommenden Spielzeit nicht in den Playoffs stehen wird …
https://youtu.be/rTFF_gLyB-Q
Eine schlagfertige Truppe ist immer gut! Damit heißt es für die Mavs ab sofort im Training mehr Witze als Würfe üben und Jim Carrey als Joker von der Bank bringen ;) Kleiner Scherz!