Wenn man sich ein paar der aktuell verletzten Superstars der NBA anschaut, kann man leicht den Glauben verlieren. Denn das Team, das man nur aus diesen Spielern formen könnte, ist unfassbar: Kevin Durant, Paul George, Blake Griffin, Carmelo Anthony, Dwight Howard, Derrick Rose, Steve Nash, Jabari Parker, Chris Bosh und Kobe Bryant sind allesamt verletzt – und das ist ein klares Zeichen!

Hand auf’s Herz: Mit diesem Team könnten die USA (angenommen alle hätten die Staatsbürgerschaft) locker bei der Weltmeisterschaft oder Olympia antreten – und würden sehr wahrscheinlich jeden Gegner in Grund und Boden spielen. Aber eben nur, solange alle Jungs fit wären! Und genau hier liegt das Problem. Knochenbrüche, Sehnen- und Bänderrisse, muskuläre oder andere körperliche Probleme: Alles ist dabei und nicht nur mir stellt sich daher die Frage: Sind diese Verletzungen ein Warnzeichen?

Zeit für Veränderungen!

Es wird ja schon seit längerer Zeit darüber diskutiert, ob die Spieler mehr Pausen und mehr Zeit zum Regenerieren brauchen … Alle, die sich dafür aussprechen, werden sich nun mehr denn je zuvor bestätigt fühlen. Die vielen Ausfälle sind ein klares Zeichen für die Überbeanspruchung der Spieler.

Unfassbar, welche Spieler aktuell verletzt sind! (Fotos: Getty Images)

Unfassbar, dass diese Stars aktuell verletzt ausfallen! (Fotos: Getty Images)

Bis vor einigen Jahren habe ich immer wieder gesagt, dass in den Anfängen der NBA und in den 90ern 82 Saisonspiele nicht zu viel waren und sie es daher auch heute nicht sind – aber ich muss mich korrigieren. Es ist zu viel, die NBA – und wir – verlangen zu viel von unseren Superstars. Die Zeiten haben sich geändert: Die Jungs werden immer athletischer, das geht auf die Knochen, Muskeln und Bänder.

Und es gibt keinen Spietzenspieler mehr, der noch nicht unter körperlichen Problemen gelitten hat. Spätestens als diese Saison LeBron James eine Auszeit, eine Ruhepause brauchte, wusste jeder, dass es nur einen Weg geben kann: Der Spielplan muss verändert werden. Keine Back-to-back-Games mehr, nicht mehr 82 Saisonpartien, die Saison früher anfangen und später aufhören, … wie auch immer. Es gibt ausreichend Möglichkeiten – wichtig ist nur, dass eine gewählt wird!

Die NBA kann es sich nämlich nicht leisten, ihre Superstars zu verlieren – und nichts anderes ist aktuell der Fall. Die Pacers halten sich ohne Paul George irgendwie an der Oberfläche, die Bulls werden ohne Derrick Rose das Heimrecht für die Playoffs verlieren und ohne ihn keinen Titel holen, die Lakers ohne Kobe und Nash sind langweilig, Houston kassiert ohne Dwight Howard zu viele Punkte, den Knicks fehlt ohne Carmelo auch der letzte Funke, der Kampf um den Titel des „Rookie of the Year“ ist durch Jabari Parkers Ausfall entschieden, Kevin Durant findet seinen Rhythmus einfach nicht und ohne ihn will keiner OKC als Meister sehen, Blake Griffins Dunks fehlen jedem Basketballfan und Chris Bosh kämpft um seine Zukunft.

Es sind keine schönen Tage, die wir aktuell erleben – obwohl wir uns daran gewöhnen. Aber das sollte kein Dauerzustand sein. Wir wollten nicht den Fehler begehen, uns an etwas zu gewöhnen, das nicht normal ist und verändert werden kann. Wir wollen uns nicht an Griffin-lose Clippers, Durant-lose Thunder oder ähnliches gewöhnen. Die Sportart Basketball braucht ihre Aushängeschilder und dazu gehören dieser Jungs! NBA-Commissioner Adam Silver und Co. werden hoffentlich schnell umdenken und etwas ändern. Andernfalls drohen wir nämlich ein zweites Team zu sehen, dass gespickt mit Superstars um die WM- oder Olympia-Gold-Medaille spielen könnte – wenn es denn fit wäre!