Immer noch ist es unglaublich komisch, wenn man den League-Pass einschaltet, um ein Duell zwischen den Celtics und Lakers zu schauen. Vor Augen spielen sich die Szenen aus den 80ern – Bird vs. Magic, McHale vs. Worthy, Cooper vs. Johnson, Parish vs. Abdul-Jabbar, Ainge vs. Scott – und 2007 bis 2010 – Allen vs. Kobe, Pierce vs. Artest, Garnett vs. Gasol, Rondo vs. Fisher, Perkins vs. Bynum – ab.

20 Punkte gegen die Lakers: Avery Bradley (Foto: Getty Images)

20 Punkte gegen die Lakers: Avery Bradley (Foto: Getty Images)

Und nun sitzt man da vor seinem Bildschirm und weiß, dass es ein solches Spektakel, ein solches „Super-Duell zweier Titelanwärter“ nicht zu sehen gibt. Traurig, aber wahr. Die einzige Möglichkeit, sich die Begegnung dann positiv zu reden, ist die Hoffnung auf ein spannendes Spiel, auf ein paar Highlights und auf die Zukunft.

Also bleibt man online, wie in der zurückliegenden Nacht – und wird dafür belohnt! Obwohl sich beide Franchises voll und ganz auf den kommenden Sommer konzentrieren, um sich dann mit Stars beziehungsweise Top-Picks zu verstärken (oder gerade deswegen?!), liefern sie sich ein packendes Match, das bis zum Ende beide gewinnen können. Und als die Lakers 8,2 Sekunden vor Schluss durch einen verwandelten Freiwurf von Nick Young mit drei Punkten in Führung gehen, sieht alles nach einem Heimsieg aus. Doch die Gäste aus Boston schlagen zurück, Avery Bradley verwandelt einen Dreier, Overtime. Yes, das Einschalten und frühe Aufstehen hat sich gelohnt! Danke, Avery.

Ohnehin zockt der Guard in diesem Jahr auf einem ganz anderen Level als noch in den vergangenen Jahren. Seit Rajon Rondo und Jeff Green den Club verlassen haben, laufen die Angriffe der Kelten viel häufiger über den 24-Jährigen, der deutlich besser scort und immer wieder den entscheidenden Wurf zum Ende ein Partie bekommt – und trifft!

Mehr zu Avery Bradley gibt’s in BASKET 3/2015 – alle Themen der Ausgabe findet ihr hier.

Die 111:118-Niederlage seiner Celtics in L.A. kann der 24-Jährige aber trotz seiner insgesamt 20 Zähler nicht verhindern. Für Bradley ein Grund zum Ärgern, aber vor allem auch eine wichtige Erfahrung, die ihm helfen wird. Denn der Guard soll auf lange Sicht einer der wichtigsten Eckpfeiler der Franchise sein. Er muss das Team, vor allem wenn es sich in Zukunft mit vielen Picks verstärken sollte, noch mehr anführen als ohnehin schon. Neuzugang Isaiah Thomas muss er ebenso helfen wie Marcus Smart. Kurz: Avery Bradley ist für die Grünen wichtiger als je zuvor. Und vielleicht wird er auch noch zu ihrem Kader gehören, wenn die Celtics und Lakers wieder um den Titel fighten werden; wenn die beiden Clubs für neue Szenen sorgen, die wir immer mit dem Duell „Grün vs. Gelb“ verbinden werden!