Man könnte meinen, dass alles wie immer läuft: Die Basketballwelt fachsimpelt über die überragenden Leistungen der Golden State Warriors, Portland Trail Blazers und Atlanta Hawks, über die Problemfälle Cleveland, Chicago, Oklahoma City und über den peinlichen Zerfall der Los Angeles Lakers und New York Knicks. Über die San Antonio Spurs redet kaum jemand – deshalb ja auch: Man könnte meinen, dass alles wie immer läuft.

Ohne Kawhi Leonard sind die Spurs kein Spitzenteam! (Foto: Getty Images)

Ohne Kawhi Leonard sind die Spurs kein Spitzenteam! (Foto: Getty Images)

Dabei gibt es speziell in diesen Tagen Grund über den amtierenden NBA-Champion zu sprechen, weil das unschlagbare Passing-System der Texaner tatsächlich eine Schwachstelle hat – und sie trägt einen Namen: Kawhi Leonard. Der Small Forward hat sich nämlich still und leise zum Erfolgsfaktor der Spurs gemausert und damit auch zur Achillesferse. 18 Partien hat der Finals-MVP von 2014 in der laufenden Spielzeit nicht bestreiten können, neun dieser Begegnungen verloren die Spurs und rutschten auf den siebten Platz im Westen (27:16) ab.

Seit dem 16. Januar ist Leonard, der in dieser Saison gleich mehrere Career-Highs (15,4 PPS, 7,8 REB, 2,5 AS) aufstellt, zurück und bestritt drei Partien. Das Ergenis? Drei deutliche Erfolge! 110:96 gegen Portland, 89:69 gegen Utah und in der jüngsten Nacht 109:99 gegen Denver. Der entscheide Mann in jedem dieser Duelle? Kawhi Leonard – 20 Punkte und fünf Assists gegen Portland, zwölf Punkte neun Rebounds gegen Utah, 17 Zähler und 15 Boards gegen Denver!

San Antonio braucht seinen Forward. Das scheinbar unschlagbare Offensiv-Game und die Defense sind ohne den 23-Jährigen nämlich tatsächlich nicht spitzenmäßig, sondern anfällig. Für die Spurs kann man nur hoffen, dass Leonard fit bleibt. Andernfalls können die Hoffnungen der Franchise, den Erfolg des letzten Jahres zu wiederholen, wohl begraben werden … Es läuft eben doch nicht alles wie immer!

Gegen Denver überzeugte Kawhi Leonard auch mit seiner Dreierquote: Drei von sechs Würfen verwandelte der 2,01-Meter-Mann von Downtown. Ohnehin hat sich der Drei-Punkte-Wurf zu einer Waffe entwickelt, die den Basketball revolutioniert (hat) und jeder Starplayer berherrschen möchte. Mehr zu diesem Thema gibt’s in der aktuellen BASKET 2/2015, in der eine Analyse über den „Three-Point-Shot“ auf euch wartet. Alle Themen der Ausgabe findet ihr hier.

http://youtu.be/FJ_O8ypxwQA