Die Sensation ist ausgeblieben, im WM-Finale gab es mit einem 129:92 den erwartet klaren Sieg der USA gegen Serbien, das gegen starke Amerikaner nicht den Hauch einer Chance hatte.

2014 World Cup Finals - Serbia v USA

James Harden läutete im ersten Viertel die Wende – und Vorentscheidung – ein. Foto: Getty Images

Viereinhalb Minuten herrschte im Endspiel der Basketball-WM 2014 in der Arena in Madrid verkehrte Welt. Die Serben starteten hellwach und hochkonzentriert und lagen nach 4:09 Minuten mit 15:7 in Front. Dann wurde es Kyrie Irving und James Harden aber zu bunt. Das Guard-Duo führte die US-Boys innerhalb von nur gut 60 Sekunden quasi im Alleingang erst zum Ausgleich (15:15; 5:09 Min.) und dann bis zur Viertelpause mit 35:21 in Führung. Harden (9) und Irving (15) hatten da schon gemeinsam 25 Punkte verbucht – also vier mehr als das komplette serbische Team!

US-Boys „on fire“

Im zweiten Viertel das gleiche Bild: Das Team USA spielte schnell, konzentriert und höchst effektiv. Zur Halbzeit war die Partie beim Stand von 67:41 so gut wie entschieden. Denn offensiv lieferten die Amerikaner ihre beste Turnierleistung ab und trafen in Kombination mit ihrem exzellenten Uptempo-Basketball auch unter anderem 15 ihrer 30 Dreier. Gegen so viel Firepower ist kein Kraut dieser Welt gewachsen. In dieser Form hätten Irving, Harden und Co. wahrscheinlich auch gegen den überraschend schon im Viertelfinale am späteren Bronzemedaillengewinner Frankreich gescheiterten Gastgeber kurzen Prozess gemacht.

Ein weiterer Fakt, der die Dominanz des Team USA an diesem Abend belegt: Bereits 1:43 Minuten vor Ende des dritten Viertels knackte Anthony Davis die 100-Punkte-Marke (100:65) – natürlich standesgemäß per Alley Oop! Hätten die Amerikaner nicht sowohl defensiv, als auch im Angriff in den finalen zehn Minuten, die mit 25:24 an die Serben gingen, zwei Gänge rausgenommen, wäre das ungleiche Duelle in einem noch deutlicheren Blowout geendet.

Erfolgreichste Werfer des Team USA waren Kyrie Irving (26 Punkte; 6 von 6 Dreier), der auch zum MVP des Turniers gewählt wurde, und James Harden (23 P.). Zudem scorten Kenneth Faried, Klay Thompson (je 12 P.), Rudy Gay, DeMarcus Cousins (je 11 P.), Stephen Curry und DeMar DeRozan (je 10 P.) zweistellig für die Amerikaner. Lediglich Bulls-Star Derrick Rose blieb ohne Punkt, war mit sechs Assists aber bester Vorlagengeber der seit 2006 ungeschlagenen US-Boys.

Bemitleidenswerte Serben feiern Silber

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Milos Teodosic begann stark, konnte dann aber wie seine Kollegen der geballten Firepower der USA nichts entgegensetzen. Foto: Getty Images

Trotz der hohen Endspielniederlage gebührt den Serben höchster Respekt. Im Finale waren sie zwar chancenlos, doch wer hätte überhaupt gedacht, dass die Truppe von Coach Sasha Djordjevic nach der schwachen Vorrunde mit nur zwei Siegen aus fünf Partien so weit kommt und am Ende mit Silber nach Hause fährt. Sie haben aufopferungsvoll gekämpft und sich nie aufgegeben, doch gegen dieses Team USA gab es an diesem Abend kein Mittel. Beste serbische Werfer waren Nikola Kalinic und Nemanja Bjelica mit je 18 Punkten, Bogdan Bogdanovic markierte 15 Zähler, Milos Teodosic zehn und sieben Assists.

Das Fazit der WM 2014: Obwohl sie ohne die Superstars LeBron James, Kevin Durant, Kobe Bryant, Carmelo Anthony und Kevin Love nach Spanien gereist sind, haben sie verdient ihr fünftes WM-Gold gewonnen. Ihre neun Partien gewannen die Amerikaner im Schnitt mit 33 Punkten Differenz, das knappste Spiel mit 21 gegen die Türkei (98:77). Congratulations!