Um 21 Uhr steigt in Madrid das WM-Finale zwischem dem haushohen Favoriten USA und Underdog Serbien. BASKET blickt auf das große Endspiel und wagt eine Prognose.

Milos Teodosic ist das Herz und Gehirn

Milos Teodosic ist das Herz und Hirn der Serben. Foto: Christof Koepsel/Bongarts/Getty Images

Das Duell zwischen Serbien und den USA ist erwartungsgemäß ein höcht ungleiches. Das Spiel der Europäer steht und fällt mit der Leistung ihres Top-Stars Milos Teodosic (ZSKA Moskau). Der 27-jährige ist einer der besten Euro-Guards und führt die Serben bei dieser WM in Spanien beim Scoring (14,0 PPS) und den Assists (4,1) an.

Neben Teodosic kommen im Turnierverlauf nur Miroslav Raduljica (13,5), Bogdan Bogdanovic (11,6) und Nemanja Bjelica (11,1) auf einen Punkteschnitt im zweistelligen Bereich. Der ehemalige NBA-Center Nenad Krstic spielt gerade einmal 12,6 Minuten pro Partie und verbucht dabei magere 7,5 Punkte und für einen 2,12-Meter-Mann indiskutable 1,3 Rebounds. In der K.O.-Runde hat der Routinier jedoch dreimal zweistellig gescort.

Homogenes Team USA

Bei den USA hingegen gibt es keinen klaren Leader. Mit James Harden (13,1 PPS), Anthony Davis (13,0), Klay Thompson (12,8), Kenneth Faried (12,5), Steph Curry (10,8) und Kyrie Irving (10,4) punkten gleich sechs Akteure bei der WM bisher im Schnitt zweistellig. Aufgrund ihrer enormen Power erzielt die Truppe von Coach Mike Krzyzewski durchschnittlich satte 54,2 Zähler in der Zone – Serbien gerade einmal 38,8! Zudem erzwingen die Amerikaner mit ihrer aggressiven Verteidung pro Spiel starke 13,1 Steals, die ihnen massig einfache Zähler bescheren.

2014 FIBA Basketball World Cup - Day Eleven

Energizer Kenneth Faried erarbeitet den USA 3,9 Offensivrebounds pro Partie! Foto: Getty Images

Die Serben haben zwar die viertbeste Offense des Turniers, erzielen mit durchschnittlich 81,4 Zählern jedoch satte 20,1 Punkte weniger als das Team USA! Ein entscheidender Faktor werden die Rebounds sein: Die US-Boys kontrollieren dank ihrer überragenden Athletik und Physis die Bretter (44,9 REB), während nur Puerto Rico, Iran, Ägypten, Finnland und Korea weniger Boards geholt haben als die Serben (32,1). Die Europäer haben zudem in den ersten acht Partien die viertwenigsten Offensivrebounds aller 24 WM-Teilnehmer verbucht (8,4 pro Partie).

Defense und Rebounds werden entscheiden

Entscheidend wird sein, ob die Serben den US-Fastbreak-Express (im Schnitt 27,4 Punkte nach Schnellangriffen) halbwegs ausbremsen und die USA dann im Set Play zu schlechten, sprich schweren Würfen zwingen können – und dann mit starker Reboundarbeit glänzen.

Es sind eine Menge „wenns“ und „obs“. Fakt ist: Die USA sind der haushohe Favorit. Damit die Serben James Harden und Co. gefährlich werden können, muss das Team um Milos Teodosic offensiv wie defensiv ein nahezu perfektes Spiel abliefern. Es wird ene Herkulesaufgabe, doch wie heißt es so schön: Im Basketball ist – vor allem auf diesem Niveau – immer alles möglich!

Nichtsdestotrotz lautet unsere BASKET-Prognose: Die Serben werden kämpfen und alles geben, doch am Ende wird das Team USA mit einem klaren Sieg den Weltmeistertitel verteidigen.