Die schechten Nachrichten in der NBA bezüglich der Rassismus-Affäre um die Atlanta Hawks wollen einfach kein Ende nehmen. Nachdem Mitbesitzer Bruce Levenson bereits zurückgetreten ist, hat nun General Manager Danny Ferry „eine Auszeit“ beantragt und wird dem Club um den Deutschen Dennis Schröder für „unbestimmte Zeit“ fehlen. Ferry hatte sich rassistisch über Luol Deng geäußert und nun entschudigt:

„Worte können meine Reue für die Schmerzen, die ich so vielen Leuten durch meine Äußerungen bereitet habe, nicht beschreiben. Das gilt insbesondere für Luol Deng. Luol ist ein guter Mensch, den ich seit vielen Jahren kenne und er hat viel Gutes für dieses Land und die ganze Welt getan. Ich entschuldige mich bei Luol und bei allen anderen, die ich angegriffen habe. Wie ich bereits sagte: Obwohl es nicht meine Worte waren, bereue ich es sehr, sie wiederholt zu haben. Beinahe alle Hintergrundinformationen, die ich während dieser langen Präsentation über Luol vorgetragen habe, waren positiv und es war immer meine persönliche und professionelle Absicht, Luol in unser Team zu holen. Aber ich hätte niemals diese bösartigen Äußerungen wiedergeben dürfen und dafür entschuldige ich mich. Ich konzentriere mich nun darauf, intensiv daran zu arbeiten, das Vertrauen dieser Gemeinschaft und unserer Fans wiederherzustellen. Ich weiß, dass meine Worte jetzt vielleicht unglaubwürdig klingen und meine künftigen Taten für mich sprechen müssen. Während meiner Abwesenheit werde ich die Zeit nutzen, um mich mit Vorsitzenden der afroamerikanischen Gemeinschaft zu treffen und mich weiterzubilden, was die sensiblen Themen rund um Rasse, Vielfalt und Inklusion betrifft. Ich werde einen Weg finden, eine positive Entwicklung in diesem Bereich zu durchleben und mir mehr Einfühlungsvermögen anzueignen.“

Danny Ferry (r.) mit Paul Millsap 2013. (Foto/Titelbild: Getty Images)

Danny Ferry (r.) mit Paul Millsap 2013. (Foto/Titelbild: Getty Images)

Hawks-Geschäftsführer Steve Koonin reagierte prompt und vermeldete: „An diesem Nachmittag trat Danny Ferry mit dem Wunsch an mich heran, die Hawks ab sofort für unbestimmte Zeit zu verlassen. Ich akzeptiere diesen Wunsch. Es ist eine unglaublich schwierige Zeit für ihn und seine Familie und es ist meine Hoffnung, dass diese Zeit fern von der Organisation ihm die Privatsphäre erlaubt, die er braucht, um der wieder zur Community zurückzufinden, um aus seinen Fehlern zu lernen und mit dem langen Prozess zu beginnen, um zu sich selbst zurückzufinden. Als Mensch, Manager und Freund wünsche ich ihm alles Gute bei diesem Prozess. Obwohl die Probleme, die mit der Hautfarbe zu tun haben, große Aufmerksamkeiten erregen, ist der Kern dieser Diskussion die unglückliche Uneinigkeit unter den Klub-Besitzern. Allerdings haben wir einige Schritte eingeleitet, um an diese Probleme heranzutreten. Um zu sehen, was wir als Organisation besser machen können. Dazu zählt auch die Zusammenarbeit mit einem Gleichstellungsbeauftragten, um sicherzustellen, dass so etwas nie wieder geschieht. Wir verpflichten uns dazu, einen Gleichstellungsbeauftragten einzustellen und wir werden uns weiterhin mit Führern der Gemeinschaft treffen, um sicherzustellen, dass unsere Werte, die der Gemeinschaft in der wir spielen und arbeiten, reflektieren. Der Verkauf des Teams, das in Atlanta bleiben wird, ist bereits in Gange. Mit sofortiger Wirkung wird unser Head Coach Mike Budenholzer die Aufgabenfelder im sportlichen Bereich übernehmen. Er wird mir direkt berichten. Ich bin sehr traurig und beschämt, dass dies ein schlechtes Licht auf unser Team und unsere Stadt wirft, die immer ein vielfältiger Ort war – mit einer Geschichte der Vereinigung mehrerer Kulturen. Wir sollten durch den Basketball Brücken bauen, nicht die Gemeinschaft teilen oder als Quelle des Schmerzes dienen.“

Man ist (leider!) geneigt zu sagen: „Mal abwarten, was jetzt noch alles kommt …“