Was für eine Dramatik: Chris Paul verschenkt durch drei späte Fehler den Sieg zur 3:2-Führung der Clippers gegen OKC! Währenddessen überrollt Washington die Pacers. Die Playoff-Spiele von gestern in der Zusammenfassung:

EASTERN CONFERENCE

#5 Washington Wizards vs. #1 Indiana Pacers (Serie: 2:3)
Game 5: 102:79

Marcin Gortat stellte mit 31 Punkten eine neue Playoff-Karrierebestleistung auf!

Marcin Gortat stellte mit 31 Punkten eine neue Playoff-Karrierebestleistung auf!

Was für ein Blowout! Die Washington Wizards sind dank eines dominanten 102:79-Siegs in Indianapolis zurück in der Serie. Hauptakteure auf Seite des Hauptstadt-Clubs waren dabei John Wall und Marcin Gortat. Der All-Star-Guard kam auf überzeugende 27 Zähler und fünf Vorlagen (55% aus dem Feld), sein polnischer Center-Kollege lieferte mit 31 Punkten, 16 Rebounds und einer erstklassigen Wurfquote von 86,6 Prozent aus dem Feld ebenfalls ein überragendes Match ab. Die Pacers hingegen wirkten an diesem Abend lustlos und passiv. Paul George legte eine eher enttäuschende Vorstellung hin, erzielte nur 15 Punkte, griff einen einzigen Rebound und produzierte vier Turnover. Auch George Hill erwischte einen rabenschwarzen Tag: Drei magere Zähler, zwei dürftige Assists und eine kümmerliche Wurfquote von 12,5% (1 von 8 aus dem Feld) fanden sich am Ende auf seinem Stat-Sheet wieder. Roy Hibbert konnte ebenfalls nicht an seine zuletzt starken Auftritte anknüpfen (vier Punkte, zwei Boards).

Zusätzlich ausschlaggebend für den Sieg der Wizards war ihre fulminante Reboundarbeit: 62 Boards holten sich Gortat und Co., während die Pacers nur desaströse 23 Rebounds abgriffen. Wenn Washington im sechsten Spiel, das am Donnerstag im Verizon-Center steigt, weiterhin so konzentriert auftritt, ist noch etwas möglich…

WESTERN CONFERENCE

#3 Los Angeles Clippers vs. #2 Oklahoma City Thunder (Serie: 2:3)
Game 5: 104:105

Russell Westbrook avancierte nicht nur wegen seiner 38 Punkte zum Matchwinner des fünften Duells.

Russell Westbrook avancierte nicht nur wegen seiner 38 Punkte zum Matchwinner des fünften Duells.

Dass es ausgerechnet Chris Paul war, der sich am Ende für die knappe 104:105-Niederlage seiner Clippers verantwortlich zeigen musste, ist umso bitterer für den Superstar. Denn das Spiel war, wie auch die vorherigen Partien, mal wieder äußerst eng und macht diese Serie damit zum spannungsreichsten Halbfinale der diesjährigen Playoffs. Und Paul zeigte mit seinem Double-Double, bestehend aus 17 Punkten und 14 Vorlagen garniert mit vier Steals, eine klasse Partie. Auch sein kongenialer Partner Blake Griffin spielte grandios (24 Punkte, 17 Rebounds, 50% aus dem Feld). Auf Thunder-Seite waren hingegen nicht alle Stars gut aufgelegt: MVP Kevin Durant kam zwar am Ende auf 27 Zähler, doch hatte kein wirklich heißes Händchen und verwandelte nur schwache 27,3 Prozent seiner Würfe (6 von 22 aus dem Feld). KDs Buddy Russell Westbrook leistete allerdings Großes: Satte 38 Punkte, sechs Assists sowie drei Steals konnte er verbuchen und hielt OKC lange quasi im Alleingang im Spiel.

Das Spiel entschied sich erst in den letzten Minuten des letzten Viertels: Mit 4:10 noch verbleibenden Minuten auf der Uhr hatte L.A. ein vermeintlich beruhigendes Polster von 13 Punkten herausgespielt (101:88). Der Drops schien gelutscht, doch OKC kam, angeführt vom Star-Duo Westbrook und Durant, der im letzten Viertel zehn Zähler erzielte, nochmal heran und konnte gar auf 102:104 verkürzen. Ein dummer Ballverlust von Chris Paul nach dem Inbound, ein ungeschicktes Wurffoul an Westbrook sowie ein verstolperter Ball mit noch drei Sekunden auf der Uhr machten ihn am Ende zum tragischen Helden des Abends – und besiegelten die knappe 104:105-Niederlage der „Clips‟.

Die Thunder könnten am Donnerstag im Staples-Center die Serie entscheiden.

Text: Gregor Haag