Zum Auftakt der Western-Conference-Finals zwischen den San Antonio Spurs und Oklahoma City Thunder setzten die Texaner ein erstes Ausrufezeichen und zeigten, warum sie auch in diesem Jahr wieder einer der größten Anwärter auf den Titel sind. Ohne den verletzten Serge Ibaka (Wadenverletzung) hatte OKC mitunter große Probleme und ging am Ende trotz der guten Auftritte ihrer Superstars Durant und Westbrook mit 105:122 im At&t-Center unter.
Herausragend war gestern Nacht vor allem Oldie Tim Duncan, der mit 27 Zählern, sieben Rebounds und einer Wurfquote von 58 Prozent (11-19 aus dem Feld) eine beachtliche Leistung zeigte. Unterstützt wurde er durch seinen Partner Tony Parker. Der Franzose legte ein starkes Double-Double (14 Punkten und zwölf Assists) auf. Doch das gesamte Team der Spurs war gut aufgelegt und überzeugte mit einer starken Wurfquote aus dem Feld (57,5 %) sowie von der Dreierlinie (52,9 %). San Antonio spielte schlicht und ergreifend teamdienlicher und entschied das Assist-Duell mit 28:19 für sich.

Tim Duncan und die Spurs dominierten in Spiel 1 dank ihrer überragenden Wurfquoten.

Tim Duncan und die Spurs dominierten in Spiel 1 dank ihrer überragenden Wurfquoten.

Zwar zeigten Kevin Durant (28 Punkte, neun Rebounds, fünf Vorlagen) und Russell Westbrook (25 Zähler, sieben Assists, fünf Boards) erneut ein sensationelles Match und auch Routinier Derek Fisher (16 Zähler, 4-6 Dreier) spielte von der Bank kommend sehr gut, doch die Abstinenz ihres Big Mans Serge Ibaka machte sich an allen Ecken und Enden bemerkbar – vor allem in der Defensive. Viel zu oft konnten Kawhi Leonard  (16 Punkte) und Co. in die Zone ziehen, dort scoren und somit einfache Punkte erzielen. Die Präsenz des 2,08-Meter-Mannes unter dem Korb hat einfach gefehlt, da konnte auch Kendrick Perkins nichts dran ändern.
Für Spiel Zwei müssen die Thunder demnach besser planen und sich überlegen, wie sie auch ohne Ibaka, für den die Playoffs wegen einer Wadenverletzung gelaufen sind, erfolgreich sein können. Defensiv muss jeder einen Gang zulegen, für den anderen arbeiten und höchst konzentriert spielen, damit die Spurs mit ihrem facettenreichen Setplay nicht zum Zuge kommen. Mit dieser Grundlage sollten die Thunder offensiv dann keine großen Probleme bekommen, denn ein Durant und ein Westbrook in Playoff-Form sind kaum zu stoppen. Morgen Nacht steigt „Game Two‟ in San Antonio, wir dürfen gespannt sein, was OKC sich überlegt hat.

Text: Gregor Haag