OKC ist momentan nicht wiederzuerkennen. Nach der 105:122-Niederlage in Spiel Eins wurde das Team von Trainer Scott Brooks auch in Game 2 von den San Antonio Spurs zerlegt – und zwar so richtig! Angeführt von Danny Green, der mal eben sieben Dreier einstreute (21 Punkte, 70 % von „Downtown‟) und Tony Parker, der 22 Zähler sowie fünf Vorlagen auflegte, hatten die Spurs leichtes Spiel gegen ein völlig überfordertes Oklahoma City – 112:77 stand am Ende zu Gunsten der Spurs auf dem Scoreboard. Vor allem die Spieler, auf die es ankommt, versagten: Kevin Durant konnte gerade mal 15 Punkte bei einer miserablen Wurfquote von 37,5 Prozent verzeichnen. Darüber hinaus war der „MVP“ der regulären Spielzeit nicht imstande, auch nur einen seiner vier Dreipunktwürfe im Spurs-Korb unterzubringen. Russell Westbrook spielte nicht weniger enttäuschend: Ebenfalls nur 15 Zähler standen am Ende für ihn zu Buche, über 29,2 % verwandelte Feldwürfe braucht man kein weiteres Wort zu verlieren. Doch das gesamte Thunder-Team legte eine unterirdische Perfomance aufs Parkett des At&t-Centers: Nur zehn Prozent ihrer „Threeballs‟ (zwei von 20!) brachte das Team im Korb unter, insgesamt waren es 39,3 Prozent aus dem Feld … Offensiv lief so gut wie gar nichts – doch auch in der Defensive klafften wieder große Löcher. Das Team scheint immer noch nicht mit dem Ausfall ihres Vierers Serge Ibaka klarzukommen.

Die Leistungsträger der Spurs konnte das gesamte vierte Viertel pausieren und Kräfte sparen.

Die Leistungsträger der Spurs konnten das gesamte vierte Viertel pausieren und Kräfte sparen.

San Antonio hingegen dominierte alle Bereiche des Courts und war seinem Gegner so überlegen, dass man zeitweise nicht das Gefühl hatte, einem Conference-Final zuzuschauen. 50 Prozent aus dem Feld (41-82), 39,1 % von der Dreierlinie (9-23) sowie 91,3 % (21-23) von der „charity stripe‟ stellten die Quoten von Oklahoma deutlich in den Schatten. Auch das Reboundduell (53:38) sowie das Assist-Duell (27:18) entschieden die Texaner deutlich für sich.
„KD“, Russell Westbrook und ihre Teamkameraden sollten sich in den nächsten Tagen zusammenraffen und daran erinnern, was für einen phänomenalen Basketball sie in den letzten paar Jahren und vor allem auch in der abgelaufenen Saison gespielt haben – und wozu sie fähig sind. Sie müssen sich selbst wiederfinden, denn so wie gestern Nacht, kann dieses Team sich nicht noch einmal präsentieren. Bis Sonntag haben sie dafür Zeit, dann steht Spiel Drei in der Chesapeake Energy Arena an.

Text: Gregor Haag