NBA Playoffs 2014 – Day 1 RECAP: Die Hawks, Nets und Warriors sorgen zum Start der Playoffs für Upset-Siege, während OKC seiner Favoritenrolle gerecht wird. Alle Spiele im Überblick:

WESTERN CONFERENCE: 

#2 Oklahoma City Thunder vs. #7 Memphis Grizzlies (Serie: 1:0)

Game 1: 100:86

MVP:

 Kevin Durant: 33 Zähler, 8 Rebounds, 7 Assists – eine mittlerweile fast schon gewöhnliche Stat-Line von „KD“. Doch der Leader der Thunder übernahm in allen entscheidenden Phasen des Spiels. Und das gegen Defensivklette Tony Allen.

Hot and Cold: 

– Hot: OKC-First-Half: Angeführt von Kevin Durant und getragen von einem frenetischen Publikum unterstrich OKC in Halbzeit eins lautstark seine Favoritenrolle. Überragende Defense und eine hohe Energie führten zur 22-Punkte-Halbzeitführung (56:34).

– Cold: Grizzlies-Shooting: 36,3 Prozent (33-91) aus dem Feld, 18,2 Prozent von der Dreier- (2-11) und 58,1 Prozent von der Freiwurflinie (18-31). Es bleibt das altbewährte Problem der Grizzlies. Außerhalb der Zone (50 Punkte) agieren sie so gefährlich wie Teddybären.

Sonstiges:

– Für Memphis Rookie Nick Calathes ist die Saison gelaufen. Der Back-Up Point Guard wurde positiv auf die verbotene Substanz Tamoxifen getestet und bekam deshalb eine Doping-Sperre von 20 Spielen verhangen. 

Zitat des Abends:

Mike Conley (Grizzlies): .“Wir hatten viele freie Würfe. Offene Dreier, leichte Hook-Shots. Man, wir hatten so viele Chance. Nur haben wir sie leider kaum genutzt.“

 

#3 Los Angeles Clippers vs. #6 Golden State Warriors (Serie: 0:1)

Game 1: 105:109

Game-Winner:

– Das Team: Jeder Warrior setzte sich voll und ganz in den Dienst der Mannschaft. Defensiv zogen die „Blau-Gelben“ den Clippers teilweise die Zähne und schlugen mit Dreiern (11/27) in der Offensive zu.

X-Faktor:

– Harrison Barnes steuerte 14 Zähler und acht Rebounds von der Bank zum Sieg der Warriors bei. Er sprang für Andre Iguodala in die Bresche.

Andre Iguodala spielte zwar nur 19 Minuten, gewann aber mit den Warriors die Partie!

Enttäuschend:

– Andre Iguodala spielte nur 19 Minuten, weil er Foulprobleme hatte. Die Zahlen des Forwards: Acht Punkte, drei Assists, ein Rebound – da geht in den kommenden Spielen mehr!

– Jamal Crawford: Der Shooting Guard hatte zwar keinerlei Foulprobleme, aber er war eiskalt: zwei von elf aus dem Feld.

Die Schiedsrichter! Was waren denn da für Pfiffe bei?! Richtig traurig, was sich die Referees unter Playoff-Basketball vorstellen. Iguodala und Griffin hätten nie im Leben mit diesen Pfiffen sechs Fouls bekommen dürfen – niemals!

Tragischer Held:

– Chris Paul lieferte ein starkes Spiel (28 Punkte, acht Assists, sieben Rebounds, vier Steals) ab und hatte in den letzten Sequenzen (Layup, Freiwürfe, Dreier) mehrmals die Chance zur Führung, doch konnte sie einfach nicht nutzen (sechs Turnover).

Ausblick:

Das könnte einer der besten Serien werden! Offensivgeprägt und dennoch haben die Teams den Defensivgedanken nicht ganz in der Kabine gelassen. Läuft!

 

EASTERN CONFERENCE: 

#1 Indiana Pacers vs. #8 Atlanta Hawks (Serie: 0:1)

Game 1: 93:103

MVP:

 Jeff Teague: Der Playmaker war zweifellos der Schlüssel zum Überraschungserfolg der Hawks. Teague riss die Pacers-Defense immer wieder erfolgreich auseinander, schloss entweder sicher selbst ab (28 Punkte) oder fütterte seine Teamkollegen (5 Assists). Zudem kam der in Indianapolis geborene Playmaker zehn Mal an die Linie und verwandelte neun Mal.

Hot and Cold: 

– Hot: DeMarre Carroll (Hawks): Kein Jeff Teague und auch kein  Paul George. Nein, DeMarre Carroll, der Small Forward der Hawks, führte am Ende des Spiels mit +15 die +/- Statistik an. Mit zwölf Punkten und zehn Rebounds in  39 äußerst effektiven Minuten avancierte er zum X-Faktor der Falken.

– Cold: Roy Hibbert (Pacers): Acht Zähler und acht Rebounds, dazu vier Ballverluste und fünf persönliche Fouls. Der Center war nicht der erhoffte Difference-Maker. Mehr noch: Die Zone konnte der sonst als Rim-Protector bekannte Big-Man nur selten dicht machen.

Sonstiges:

Wer das erste Viertel gewinnt, der siegt: Vier Mal trafen die Hawks und Pacers in der Saison aufeinander. 2:2 ging die Serie aus. Erstaunlich: Stets gewann das Team, welches auch das erste Viertel für sich entscheiden konnte und zwar mit etwa der Punktdifferenz aus diesem Viertel. Der Stand nach den gestrigen zehn Minuten: 28:22 für die Hawks – Unheimlich…

Dennis Schröder: Der deutsche Rookie gewann prompt sein erstes Playoffspiel, kam allerdings nicht zum Einsatz (DNP – Coach´s Decision).

David West Antic

Nicht nur in puncto Nervenstärke heißt es nach Spiel 1: 1:0 für die Hawks.

Coaching Adjustments: 

– Frank Vogel (Pacers): Pick-and-Roll-Defense: Erschreckend, aber die sonst als Defensivstrategen bekannten Pacers spielten mit extrem wenig Energie. Vor allem gegen das Pick-and-Roll der Hawks haperte es an der Kommunikation und Rotation. Oft halfen nur Fouls (29:20 Verteilung).

– Mike Budenholzer (Hawks): „Calm down“ – die Hawks sorgten am ersten Playofftag für die dickste Überraschung und haben die Pacers eindeutig auf den falschen Fuß erwischt. Indiana wird schon länger eine Krise angedichtet, die Spieler übten sich nach der Partie in Durchhalteparolen. Umso wichtiger für die Hawks einen kühlen Kopf zu bewahren. Diese Pacers sind mehr als verwundbar, die Hawks haben den Heimvorteil ergattert und sollten diese nicht in all der Euphorie wieder abschenken.

 

#3 Toronto Raptors vs. #6 Brooklyn Nets (Serie: 0:1)

Game 1: 87:94

MVP:

Paul Pierce: Als es drauf ankam, war „The Truth“ da. Mit neun (!) Punkte in den letzten drei Minuten stopfte der Small Forward der „Toronto Sun“ das Maul. Die örtliche Tageszeitung hatte in Anlehnung an die alte Truppe der Nets getitelt: „Raptors vs Dinosaurs“. Nun, der 36-Jährige schrieb sein eigenes Kapitel.

Hot and Cold: 

– Hot: Deron Williams (Nets): Der Playmaker der Nets erlebte nach einer für seine Verhältnisse miesen Saison (14,3 PPS, 6,1 APS) eine Art Wiedergeburt. Vor allem in Halbzeit eins hielt er seine Nets im Rennen. Am Ende standen für ihn 24 Punkte und 3 Asissts zu Buche.

– Cold: DeMar DeRozan (Raps): Der All-Star wurde sensationell verteidigt, kam in seinem ersten Playoffspiel überhaupt nur auf 12 Punkte (2 von 12 aus dem Feld).

Sonstiges:

„We the North“ lautet das Motto der Raptors-Fangemeinde und das machte sich in Spiel 1 mehr als bemerkbar. 20.000 frenetische Fans im Air Canada Centre, sowie 10.000 Zuschauer außerhalb der Halle sorgten für eine unglaubliche Playoff-Atmosphäre.

„Shot-Clock off!“ hieß es mitte des 3. Viertels, als plötzlich die 24-Sekunden-Uhr im ACC ausfiel. Die Folge: Die Shotclock wurde mit einer Stoppuhr gemessen und der Hallensprecher durfte sich regelmäßig zu Wort melden. „10 Seconds left“, „5, 4, 3, 2, 1“ hießen seine Verlautbarung. Es hatte etwas von  einem High-School-Turnier.

Raptors Fans

Unglaubliche Stimmung von den Raptors-Fans. Doch die Nets behielten die Oberhand…

Coaching Adjustments: 

– Dwyane Casey (Raptors): Wäre gut bedacht, seiner jungen Truppe irgendwie mit einem mentalen Trick die Nervosität zu nehmen. Insbesondere DeMar DeRozan und Terrence Ross schienen auf der großen Bühne „Playoffs“ ein wenig eingeschüchtert – Insgesamt sind 17 Ballverluste zu viel. Zudem muss die Zone dicht gemacht werden. 40 Punkte, darunter vor allem Floater von D-Will und Joe Johnson, erzielten die Nets im Schlafzimmer der Raptors.

– Jason Kidd (Nets): „Shoot the Ball better“ (!) – die Nets trafen nur vier ihrer 24 Dreipunkteversuche. Nur ein, zwei Treffer mehr von Downtown und sie hätten die tobende Menge im ACC wesentlich früher ruhig gestellt.