BASKET-Kommentar: Es hat das Potenzial, eine der besten Rivalitäten im US-Sport zu sein. Der Kampf im „Big Apple“, die New York Knicks aus Manhatten gegen die Brooklyn Nets aus, nun ja, Brooklyn. Und die Spielzeit 2013/14 startete vielversprechend, denn bevor die Saison überhaupt begann, gab es schon die ersten verbalen Gefechte. Brooklyns prominenter Neuzugang Paul Pierce ließ die Basketballwelt per Tweet wissen, dass er nicht sehr gut auf die Knicks zu sprechen sei, sogar das Wort „Hass“ fiel. Das konnte der Traditionsclub natürlich nicht auf sich sitzen lassen und feuerte in Person von J.R. Smith zurück. „Wir werden Meister!“ Ein Statement das unpassender nicht hätte sein können. Aber der Gegenschlag von der anderen Seite des East River ließ nicht lange auf sich warten. Jason Terry, für sein loses Mundwerk bekannt und ebenfalls Neuzugang bei den Nets, fragte bei J.R. nach, ob die Knicks die NBA-Meisterschaft nicht mit einer Streetball-Trophäe verwechseln würden.

In der aktuellen BASKET 4/2014 gibt es ein Exklusiv-Interview mit Joe Johnson

In der aktuellen BASKET 4/2014 gibt es ein Exklusiv-Interview mit Joe Johnson

Blowout No.1

Alles war für tolle, spannende und hitzige Duelle der beiden Streithähne angerichtet und am 5. Dezember. 2013 war es soweit. Die erste Schlacht fand bei den „Neu Yorkern“ in Brooklyn statt. Um die Sache noch interessanter zu machen, verpatzten beide Teams ihren Start in die Saison. Bei den Nets fanden die Ex-Celtics Paul Pierce, Kevin Garnett und Jason Terry noch nicht ins Team und mussten ihre Rolle erst noch finden. Hinzu kam, dass mit Jason Kidd ein Rookie-Coach an der Seitenlinie stand, der diese Arbeit zum ersten Mal machte. So starteten die neuen Nets mit einer Bilanz von fünf Siegen bei 13 Niederlagen in die Saison. Ihren Nachbarn aus Manhatten erging es sogar noch schlechter. Letztes Jahr die beste Regular-Season Bilanz seit 16 Spielzeiten (54-28) erlitt die Truppe von Mike Woodson vor dem Showdown gegen den Stadtrivalen neun Niederlagen in Folge und konnte nur drei Siege in 16 Spielen einfahren. Jeder erwartete ein knappes Duell der beiden Kellerkinder, doch was folgte, war ein Blowout. Die Knicks dominierten ihren Gegner und zerstörten die Nets mit 113:83. 1-0 Knicks.

Blowout No.2

"Melo" will mit seinen Knicks in New York für klare Verhältnisse sorgen.

„Melo“ will mit seinen Knicks in New York für klare Verhältnisse sorgen.

Am 20. Januar war es dann Zeit für „Knicks vs. Nets Part two“. Tausende Fans strömten in das „Mekka des Basketballs“, wie Michael Jordan einst den Madison Square Garden bezeichnete. Beide Mannschaften konnten sich seit ihrem ersten Aufeinandertreffen etwas fangen. Brooklyn gewann zwölf seiner nächsten 20 Spiele, während die Knicks ebenfalls zwölf Siege einfahren konnten, allerdings in 24 Partien. Bei den Nets saß der Stachel nach der Erniedrigung im ersten Spiel immer noch tief und die Truppe um Joe Johnson brannte auf Rache. Die Knickebockers auf der anderen Seite wollten unbedingt ihren zweiten Sieg gegen den Konkurrenten einfahren und ihre Vorherrschaft in New York sichern. Was folgte war die zweite Schmach im zweiten Spiel. Allerdings waren dieses Mal die Knicks die Leidtragenden. 80:103 lautete der Endstand.

Blowout No.3

Die Nets fanden nach ihrer Revanche immer besser in die Saison und waren mit einer Bilanz von 30-13 seit Neujahr eines der heißesten Teams der Liga. Die Knicks schwächelten weiterhin bis Anfang März, sorgten aber trotzdem für eine der größten Schlagzeilen der aktuellen Spielzeit. James Dolan und seiner Franchise gelang es Coaching-Legende Phil Jackson als „President of Basketball Operations“ zu verpflichten, was enorme Euphorie und Zuversicht bei den Anhängern der Knickebockers verbreitete, nachdem das Team in diesem Jahr weit unter seinen Möglichkeiten gespielt hat. Auch an den Spielern schien die Verpflichtung des „Zen-Master“ nicht spurlos vorbei gegangen zu sein, denn New York gewann sofort die nächsten acht Begegnungen und erspielte sich dadurch noch eine Chance auf die Playoffs. Ein weiterer Sieg vor heimischem Publikum gegen die gehassten Nets würde da gut tun. Der Madison Square Garden am 2. April war Schauplatz des dritten Duells und New York ließ Brooklyn keine Chance. Das Ergebnis: 110:81 für Carmelo und Co.

What`s next?

Steht mit seinen Nets sicher in den Playoffs: Joe Johnson

Steht mit seinen Nets sicher in den Playoffs: Joe Johnson

Obwohl die Knicks in der Sere 2:1 führen, sind die Nets ihnen einen entscheidenden Schritt voraus. Denn die Nets stehen (trotz der Niederlage) weiterhin auf Platz fünf im Osten und sind schon sicher für die Playoffs qualifiziert, während die Knicks um Platz acht kämpfen und sich in den letzten sechs Partien den letzten Playoffplatz sichern wollen. Am 15.April folgt dann das letzte Kapitel der Rivalität für die Kampagne 2013/14. Im Barclays Center werden die Knicks versuchen die Serie unter Dach und Fach zu bringen, während Brooklyn in heimischer Halle unbedingt noch ein Spiel gegen den Nachbarn gewinnen will. Ein spannendes Spiel ist garantiert und New York City kann sich in den kommenden Jahren auf eine interessante, ehrgeizige und erbitterte Rivalitäten freuen, denn Ehre und Prestige waren in der Vergangnheit schon öfters der Stoff aus dem Legenden entstanden sind!

Übrigens: Alle Themen der Ausgabe 4/2014, in der ihr auch das Joe-Johnson-Interview findet, gibt’s hier!

Text: Axel Schleutermann