NBA-Playoffs 2014: Day 10 – RECAP: Den Hawks fehlt nur noch ein Sieg, um die an Nummer 1 gesetzten Indiana Pacers rauszuwerfen. Währenddessen „sweept‟ der Champion aus Miami chancenlose Bobcats und im Texas-Duell schlägt San Antonio gegen die Mavs zurück. Der zehnte Spieltag der Playoffs im Überblick:

EASTERN CONFERENCE

#8 Atlanta Hawks vs. #1 Indiana Pacers (Serie: 3:2)
Game 5: 107:97

Schlüssel zum Erfolg:

– Hawks Bench: Mit 45 zu 23 Punkten ging der Wettstreit der Reservisten deutlich an Atlanta. Vor allem Shelvin Mack mit 20 Punkten und Mike Scott mit 17 Punkten waren herausragend und entlasteten ihre Starting-Five erheblich.

Hot and Cold:

– Hot: Mike Scott (Hawks): Der Power Forward „just went nuts!‟, würde der Amerikaner sagen. Fünf von sechs Dreipunktwürfen verwandelte der 2,06 Meter-Mann im zweiten Viertel. Übrigens: Diese fünf Dreier sind die zweitmeisten in der NBA-Playoff-Historie in einem zweiten Viertel und die meisten, seit Antoine Walker 2002 sechs für die Celtics versenkte.
– Cold: Roy Hibbert (Pacers) und Pero Antic (Hawks): Langsam fragt man sich, warum Roy Hibbert dieses Jahr eigentlich All-Star wurde. Er traf gestern wieder einmal null Würfe, aber noch erschreckender ist, dass er überhaupt nur zwei Shots im gesamten Spiel nahm… Seine Wurfstatistik in dieser Serie bisher spricht Bände: 31,3 Prozent. Aber auch Pero Antic hatte nicht die Nacht seines Lebens. Insgesamt liegt seine Quote in der Serie gerade mal bei 20 Prozent.

Tragischer Held:

– Paul George: Mit 26 Punkten und zwölf Rebounds verbuchte George nun schon sein fünftes Double-Double in Folge. Dazu legte er noch sechs Assists und sechs Steals auf. Der All-Star versucht derzeit wirklich alles, um ein Aus seiner Pacers abzuwenden.

Zitat des Abends:

– Mike Budenholzer (Trainer Atlanta Hawks): „Ich kann es mir nicht erklären.‟ (Zu der Frage eines Reporters, wie er sich Mike Scotts starkes zweites Viertel erklärt)

Ausblick:

– Die Hawks stehen kurz vor der Überraschung des Jahres: Mit einem weiteren Sieg könnten sie als erst sechstes Team aller Zeiten als Nummer Acht-Seed ein Top-gesetztes Team aus den Playoffs werfen. Und diese Statistiken machen Mut: noch nie haben die Pacers eine Playoff-Serie gewinnen können, nachdem sie mit 2:3-Siegen hinten lagen… Das nächste Match findet am Donnerstag in Atlanta statt.

Atlanta Hawks v Indiana Pacers - Game Five

Jeff Teague und die Hawks sind nur noch ein Sieg vom Upset entfernt.

 

#2 Miami Heat vs. #7 Charlotte Bobcats (Serie: 4:0, Miami im Conference-Halbfinale)
Game 4: 109:89

MVP:

– Es mag zwar mittlerweile etwas langweilig erscheinen, aber es ist nunmal einfach so: LeBron James war auch gestern Nacht wieder mal das Maß aller Dinge, verbuchte 31 Zähler, neun Rebounds, ebenso viele Assists und traf zehn seiner 19 Feldwurfversuche. Das Schlimmste: Er scheint sich für diese Stat-Line kaum anzustrengen. Was passiert erst, wenn er in den Beast-Mode schaltet.

Hot and Cold:

– Hot: Kemba Walker (Bobcats): Der Point Guard erzielte ein Playoff-Career-High von 29 Punkten, traf dabei elf seiner 15 Wurfversuche aus dem Feld und netzte vier von sieben Dreiern ein. Schade, dass seine Leistungen letztendlich nichts einbrachten und er den „Sweep‟ der Heat nicht verhindern konnte

– Cold: Charlottes Defense: Schon die gesamte Serie über agierte die sonst solide Defensive der Bobcats unterdurchschnittlich. Darüber hinaus produzierte das Team aus North Carolina satte 16 Turnover (in der Regular Season war Charlotte mit 12,3 noch das Team mit den wenigsten Turnovern pro Spiel!), die in 22 Punkten der Heat resultierten. Zudem ließen sie ihren Gegner 50% aus dem Feld treffen.

Tragischer Held:

Die Charlotte Bobcats: Die Franchise konnte mit der Niederlage gestern Nacht nun noch nie in ihrer Geschichte ein Playoff-Spiel gewinnen… Das ist bitter, vor allem nach dieser positiven regulären Saison (52,4% gewonnene Spiele), nach der sich das Team deutlich mehr in der Post-Season erhofft hatte.

Zitat des Abends:

LeBron James (Miami Heat): „Das Beste an dieser Serie ist, dass wir uns als Team jede Nacht verbessert haben. Wir wurden stetig besser, was uns für die nächste Serie enorm helfen wird.‟

Erik Spoelstra (Trainer Miami Heat): „Die Bobcats haben einen großen Kampf abgeliefert und es war eine deutlich engere Serie, als das 4:0 vermuten lässt.‟

Miami Heat v Charlotte Bobcats - Game Four

Glückwunsch: Bobcats-Owner Michael Jordan gratuliert LeBron James zum Weiterkommen.

WESTERN CONFERENCE:

#1 San Antonio Spurs vs. #8 Dallas Mavericks (Serie: 2:2)
Game 4: 93:89

Schlüssel zum Erfolg:

Manu Ginobili: Der Argentinier war gestern Nacht mit seinen 23 Punkten (7-14 aus dem Feld, 8-11 von der Freiwurflinie) der Mann, der den Unterschied machte. Er zog immer wieder in die Zone und erzielte wichtige Punkte am Anfang und Ende des Spiels.

Hot and Cold:

– Hot: DeJuan Blair (Mavericks): Der Big-Man konnte in nur 16 Minuten Einsatzzeit ein 12/11-Double-Double verzeichnen und war sehr effektiv, bevor er im vierten Viertel des Spiels disqualifiziert wurde (Tritt gegen Thiago Splitter).
– Cold: Dallas‘ Freiwürfe: 18 von 28 Freiwürfen verwandelten die Mavs nur von der Linie (65,3%)! Das ist für eines der besten NBA-Teams von der „charity stripe‟ (Platz 3) deutlich zu wenig und kann gegen Topteams wie San Antonio schnell bestraft werden.

Tragischer Held:

Monta Ellis: Der Wirbelwind spielte mit 20 Punkten, vier Boards und drei Assists erneut stark auf und brachte sein Team am Ende immer wieder heran. Dass er dann einen Layup, der das Spiel mit noch sechs Sekunden auf der Uhr ausgeglichen hätte, verlegte, ist einfach nur Pech – und sehr bitter für Dallas.

Ausblick:

– Wer hätte das gedacht? Die Serie ist nach vier Spielen ausgeglichen und deutlich enger als im Vorfeld erwartet. Noch ist also alles möglich. Selbst ein Ausscheiden der Spurs ist vorstellbar, wenn die Mavericks weiter so konzentriert auftreten. Wir sind gespannt, wie es weitergeht, Spiel Fünf wird am Mittwoch im At&t-Center ausgetragen.

 

Text von Gregor Haag