Mit einem 117:105-Sieg über die Denver Nuggets haben die Los Angeles Clippers die Saison mit einem Franchise-Rekord von 57 Siegen abgeschlossen! Eine unglaubliche Entwicklung, wenn man bedenkt, wo die einstige Loser-Franchise noch vor ein paar Jahren stand. Doch es hat sich noch mehr getan im Clipperland. Das Loser-Image konnten Chris Paul, Blake Griffin und Co. schließlich schon in den letzten zwei Saisons ablegen. Nun aber haben sie sich endgültig zu einem Titelfavoriten gewandelt.

Wie ihnen das gelungen ist?

Zum einen natürlich durch die Verpflichtung von Erfolgscoach Doc Rivers. Der ehemalige Trainer der Celtics brachte mit einem Championship-Ring und zwei Final-Appearances viel Erfahrung mit und setzte vollkommen andere Akzente als sein Vorgänger Vinny del Negro: Rivers‘ wichtgste Forderung war, dass seine Spieler einfach als Team zusammen spielen. „Gute Teams haben einen  guten Zusammenhalt. Und sie fallen nicht auseinander, wenn sie unter Druck stehen. Alles, worüber wir dieses Jahr gesprochen haben, ist als Team ‚Eins‛ zu werden‟, erklärt der Coach. Und er hat die Clippers tatsächlich in vielen Bereichen verbessert, wie diese Statistiken eindrucksvoll beweisen:

• Offensivstärkstes Team der Liga (107,9 PPS)
• Beste Verteidigung gegen 3er (nur 33,1%)
• 34 Heimsiege bedeuten: bestes Heimteam im Westen (zusammen mit OKC) sowie zweitbestes in der NBA
• Sie sind eines von nur drei Teams, das nie mehr als zwei Spiele in Folge verloren hat

 

Blake Griffin

Erfolgsgarant: Blake Griffin hat den nächsten Schritt gemacht und damit auch die Clips.

Sinn haben vor allem auch die Trades in der letztjährigen Off-Season gemacht: Der unzufriedene Backup-Einser Eric Bledsoe wurde nach Phoenix geschickt, Caron Butler nach Milwaukee und dafür bekam Los Angeles die beiden Shooter J.J. Redick und Jared Dudley. Beide, aber vor allem Redick waren ein großer Schlüssel zum Erfolg, da sie mehr Bewegung in die Offense der Clips brachten und sie dadurch facettenreicher machten.
Blake Griffin war ein weiterer Garant für die Rekordsaison der Clippers. Der  2,08m große Power Forward hievte sein Spiel auf ein neues Level: Er überzeugte nun nicht mehr ausschließlich mit spektakulären Dunks, sondern man sah ihn diese Saison auch viele „Midrange-Jumper‟ werfen – so viele wie noch nie zuvor in seiner Karriere (360 Versuche, 2012/13 waren es nur 245). Selbst 3er gehören mittlerweile zu Griffins Repertoire (44 Versuche). Er hat also bewiesen, dass er nicht nur als Dunker abgestempelt werden darf. Dass die Mannschaft auch gut spielte, als ihr Playmaker und Star-Spieler Chris Paul verletzungsbedingt aussetzen musste, spricht ebenfalls für den Fortschritt der Franchise.

Ein Fortschritt, der die Clippers pünktlich zum Start der 2014er Playoffs endlich zu einem ultimativen Titelfavoriten macht.

Text von Gregor Haag