Nein, das war nicht der Mann, den wir in dieser Saison kennengelernt haben. Nein, das war nicht das, was dieser Mann von sich selbst erwartet. Und nein, das war nicht das, was normalerweise los ist… wenn Tim Hardaway Jr. spielt!

Der Rookie hat sich in New York überraschend schnell zur wichtigen Stütze und fünftbesten Scorer entwickelt. 10,1 Punkte pro Partie bedeuten zugleich Rang 4 unter den NBA-Neulingen, da in dieser Saison nur Michael Carter-Williams (16,8 PPS), Victor Oladipo (14,1) und Trey Burke (12,4) besser scoren. Sieben Mal knackte Hardaway Jr. schon die 20-Zähler-Marke und hatte oftmals großen Anteil an wichtigen Siegen der New York Knicks. Und welchen Wert der Sohn der NBA-Legende Tim Hardaway für die Knickerbockers mittlerweile inne hat, wurde im jüngsten Spiel gegen die Washington Wizards deutlich.

Tim Hardaway Jr. im Rookie-Watch der aktuellen BASKET 04/2014.

Tim Hardaway Jr. im Rookie-Watch der aktuellen BASKET 04/2014.

Hardaway fand das gesamte Spiel über kaum seinen Rhythmus und hatte zudem auch nur wenige Würfe. Magere fünf Points bei zwei Treffern aus dem Feld (sechs Versuche) waren schon ernüchternd für den 22-Jährigen. Die Auswirkungen seines schwachen Games: New York fehlten offensiv die Alternativen, da nur J.R. Smith (32 Zähler) überzeugte und Top-Scorer Carmelo Anthony (zehn) enttäuschte. Normalerweise die perfekte Situation für Hardaway Jr., das Heft in die Hand zu nehmen und New York einen offensiven Push zu geben. Doch dem Rookie gelang das dieses Mal nicht – die Franchise verlor 89:90. Schade, denn der 1,98-Meter-Mann hat alles, um genau dieser Mann zu sein – der X-Faktor.

Denn so enttäuschend und schwach die Mehrzahl der Knicks-Auftritte in dieser Saison auch waren, so viel Mut macht ihr neuer Mann. Der Rechtshänder ist zum Hoffnungsträger für die Zukunft geworden, soll in der nächsten Spielzeit mehr Verantwortung übernehmen und neben Carmelo Anthony – wenn der denn im Big Apple bleibt – zum Führungsspieler wachsen. Sollte „Melo“ NYC doch verlassen, wovon seit Phil Jacksons Ankunft kaum noch jemand ausgeht, könnte Hardaway Jr. sogar zum neuen First-Scorer werden. Dass er das Zeug dazu hat und das nötige Potenzial mitbringt, beweist ein Blick in seine Vita, die der Rookie-Watch in BASKET 4/2014 gibt. Auf seinem Weg zum gestandenen NBA-Profi wird der 22-Jährige mit Sicherheit noch einige Rückschläge erleben – wie gegen Washington –, aber dadurch wird er wachsen und besser werden!