Die beste Zeit des Jahres für Basketballfanatiker kommt immer näher, denn bald ist Playoff-Time in der Association. Aber noch sind wir nicht so weit und die Regular-Season ist in vollem Gange. Obwohl alle heiß auf den Meisterschaftskampf sind, bietet schon die reguläre Spielzeit Spannung und Überraschungen. Im Osten können rechnerisch noch sage und schreibe fünf Teams ein Ticket für die Playoffs lösen. Allerdings haben nur Atlanta (31-41; Platz 8) und die Knicks (31-43; Platz 9) eine realistische Chance auf den achten und letzten Platz, eventuell noch die Cleveland Cavaliers (30-45; Platz 10).

Im Westen kämpfen derweil gleich vier Teams um drei Playoff-Plätze: Die Memphis Grizzlies (43-30; Platz 9), die Dallas Mavericks (44-30; Platz 8), die Phoenix Suns (44-30; Platz 7) und sogar die Golden State Warriors (45-28), die momentan den sechsten Platz und somit die besten Karten inne haben. Die Minnesota Timberwolves (36-36; Platz 10) haben zwar noch eine rechnerische Chance, liegen allerdings schon sechs Siege hinter den Grizzlies, bei noch neun ausstehenden Partien. Und da für Minnesota noch Partien gegen Miami, San Antonio, die Clippers und Houston anstehen, ist es sehr unwahrscheinlich, dass Kevin Love und Co. ein Wörtchen mitreden werden.

Erbitterter Kampf: Dirk und seine Mavs kämpfen mit Phoenix um die Playoffs.

Eng: Dirk und seine Mavs kämpfen mit Phoenix um die Playoffs.

Die wichtigen Bewerber sind Memphis, Dallas und Phoenix, da sie nur ein einziger Sieg trennt. Die Warriors hingegen dürften ihren sechsten Platz sicher haben, denn in ihren letzten neun Partien spielen sie nur dreimal gegen Gegner, die ihnen gefährlich werden könnten – die Mavs, Spurs und Trail Blazers. Ihre restlichen Gegner lauten: Sacramento, Utah, die Lakers, Minnesota und Denver (zweimal).

Dallas hat von den drei Franchises die größten Chancen, ein Ticket zu lösen. Die Lakers, Jazz und Kings sind drei sichere Siege und auch im direkten Duell gegen Memphis haben Dirk und Co. bis jetzt alle drei Begegnungen für sich entscheiden können. Somit kann die Franchise aus „Big D“ vier potenzielle Siege aus ihren letzten neun Saisonspielen holen, was sie dann am Ende auf 48 gewonnene Partien bringen würde. Hinzu kommt, dass die Mavs im Gegensatz zu Phoenix und Memphis sowohl die nötige Erfahrung als auch die individuelle Klasse haben. Mit Nowitzki und Shawn Marion sind noch zwei Akteure aus dem Meisterschaftsjahr 2011 an Bord und Abgänge wie Jason Kidd oder Jason Terry wurden durch Veteranen wie Jose Calderon und Vince Carter kompensiert, die die nötige Erfahrung mitbringen und noch auf hohem Niveau zocken können.

Phoenix hat zwar mit acht Siegen aus den letzten zehn Spielen die beste Ausgangslage, doch auch das schwierigste Restprogramm. So muss die Truppe von Headcoach Jeff Hornacek noch gegen die Clippers, Portland, OKC, San Antonio sowie Memphis und Dallas ran. Nur Spiele gegen Sacramento und New Orleans sind Pflichtsiege. Außerdem haben die Suns alle drei Duelle gegen die Grizzlies verloren. Allerdings ist ihnen ein Sieg gegen Damian Lillard und die Blazers durchaus zuzutrauen. Das Problem der jungen Truppe ist die mangelnde Erfahrung. Zwar sind die Suns mit 26,2 Jahren im Schnitt Mittelmaß der NBA, jedoch haben nur vier Spieler Playoff-Erfahrung. Ein Fakt, der letztendlich ausschlaggebend sein könnte. Die Suns fahren noch zwei, maximal drei Siege ein, was sie am Ende auf insgesamt 47 Wins bringt.

Kampf um die letzten Playoff-Tickets: Dallas gegen Memphis

Kampf um die letzten Playoff-Tickets: Dallas gegen Memphis.

Bei den Grizzlies ist es genau anders: Auf jeder Position strotzt Memphis gerade zu vor Erfahrung, doch ist das Talent des Kaders playoffreif? Zwar haben sie mit Mike Conley, Courtney Lee, Tayshaun Prince, Zach Randolph und Marc Gasol eine solide Starting Five, aber danach kommt nicht viel. Mike Miller, Ed Davis sowie James Johnson sind nicht wirklich Namen, die ein Spiel entscheiden können, wenn es bei den Startern mal nicht so rund läuft – mit Ausnahme von Mike Miller vielleicht, der die letzten zwei Jahre mit Miami Meister wurde, seine besten Jahre aber auch schon hinter sich hat. Was für Memphis spricht, ist ihr Restprogramm, denn sie haben das einfachste der drei Clubs. In ihren letzten neun Partien spielt die Franchise aus Tenessee noch zwei Mal gegen Denver sowie Minnesota, Philly und die Lakers – alles machbar. Nur gegen San Antonio, Miami, Dallas und Phoenix sieht es schlecht aus. Allerdings haben die „Grizz“ alle drei Partien gegen Dallas verloren und alle drei Spiele gegen Phoenix gewonnen. Man kann daher davon ausgehen, dass Marc Gasol und Co. drei bis vier Victories aus ihren letzten neun Partien einfahren werden, was sie nach Ablauf der Regular-Season auf 46 respektive 47 Siege bringen wird.

BASKET-Check:

Dallas:

+ Erfahrung
+ individuelle Klasse
+ direkter Vergleich (vs. MEM 3-0; vs. PHX 1-1)
– fünf der letzten acht Partien sind Auswärtsspiele
Wenn sich Nowitzki nicht verletzt oder ähnlich Unvorhergesehenes passiert, schaffen die Mavericks die Playoffs.

Phoenix:

+ Talent
+ immer für Überraschungen gut
– mangelnde Erfahrung
– schwieriges Restprogramm
Das Talent schlägt die fehlende Erfahrung und die Suns schaffen ganz knapp die Playoffs.

Memphis:

+ leichtes Restprogramm
+ viel Erfahrung
– mangelnde Tiefe und Talent
Die Grizzlies werden einen ihrer Pflichtsiege verlieren und im Duell gegen Dallas oder Phoenix patzen, was das knappe Verpassen der Playoffs zur Folge hat.

Fazit: Dallas und Phoenix schaffen die Playoff-Quali, Memphis fährt in den Urlaub!

Text: Axel Schleutermann