Am Mittwochabend gastierte der Erstplatzierte, die Indiana Pacers (46:15), beim Achtplatzierten der Eastern Conference, den Charlotte Bobcats (28:33). Bereits kurz vor dem Tip-Off gab es eine Überraschung: Probleme mit der Belichtung führten dazu, dass eine Hälfte des Courts deutlich dunkler war als die andere, ähnlich wie beim Super Bowl XVLII in New Orleans vor zwei Jahren.

Text: Axel Schleutermann

Doch für den Favoriten aus Indiana sollte es nicht die einzige Überraschung an diesem Abend bleiben. Denn die Bobcats überrollten den Favoriten von Beginn an und hielten Frank Vogels Truppe bei nur mickrigen acht Punkten im gesamten ersten Viertel. Nach nur zwölf gespielten Minuten lag der Underdog aus dem Bundesstaat North Carolina mit 20 Zählern in Front (8:28). Das lag zum einen an der erdrückenden Defense Charlottes, das aktuell die fünftbeste der Liga stellt, zum anderen aber auch an einer guten Teamleistung am offensiven Ende des Spielfelds. Gleich sechs Bobcats-Akteure punkteten zweistellig für die Truppe von Chefcoach Steve Clifford – allen voran wieder einmal Al Jefferson. „Big Al“ erzielte 34 Zähler bei einer starken Wurfquote von 64,0 Prozent aus dem Feld. Hinzu kam seine gute Arbeit an den Brettern (acht Rebounds). Nach drei absolvierten Partien im März legt der Center der Franchise von Michael Jordan durchschnittlich 32,3 Punkte, 11,3 Rebounds und 2,3 Assists auf. Zahlen, die eines All-Stars mehr als würdig sind, meint auch Pacers-Coach Frank Vogel: „Ich finde, jeder sollte das All-Star-Voting der Eastern Conference hinterfragen und sich wundern, warum Al Jefferson nicht im Aufgebot der Auswahl aus dem Osten war, denn er ist ganz klar einer der Besten der Liga. Er hat es heute Abend wieder einmal bewiesen. Das sollte man anerkennen!“

Überragend: Al Jefferson legt im März bisher

Überragend: Charlotte-Center Al Jefferson legt im März 32,3 Punkte und 11,3 Rebounds auf.

Auf Seiten der Pacers gab es keinen Akteur, der nach solch einer Partie ein Lob verdient hätte, mit Ausnahme von Neuzugang Evan Turner. Der zweite Pick von 2010 kam von der Bank und markierte 22 Zähler, wobei er neun seiner zwölf Wurfversuche einnetzte. Neben ihm erreichten nur Lance Stephenson und George Hill Normalform. Für den Go-To-Guy des letztjährigen Eastern-Conference-Finalisten, Paul George, war es ein Abend zum Vergessen. Vor der Partie mit durchschnittlich 22,7 Punkten zehntbester Scorer der Liga, traf der athletische Wingman keinen seiner neun Versuche aus dem Feld. Lediglich zwei Freiwürfe traf „PG“, der sich nach dem Spiel über anhaltende Rückenschmerzen beklagte. Auch der Anker der Pacers-Defense, Roy Hibbert, markierte in 22 Minuten Spielzeit magere vier Punkte und schnappte sich nur vier Rebounds. Zu wenig für den 2,18 Meter langen Hünen.

Für die Pacers war es die zweite Pleite binnen zwei Tagen, da die direkte Konkurrenz aus Miami (43:15) aber ebenfalls patzte (103:106 gegen Houston), behält Indiana (46:15) vorerst den ersten Platz im Osten und liegt weiterhin auf Kurs, die gesamten Playoffs über Heimvorteil zu besitzen. Mit noch 21 zu spielenden Partien (vier gegen Topteams und zwei davon gegen Miami) ist hinsichtlich der Playoffs aber noch vieles offen…