Beim Spiel der Clippers (36-18) gegen die Philadelphia 76ers (15-37) war es endlich soweit: All-Star-Point-Guard Chris Paul gab endlich nach 18 Spielen Pause wegen einer Schulterverletzung sein Comeback – und was für eins!

Text: Sascha Schiffer

Die Clippers zerschmetterten die Sixers regelrecht und deklassierten die Truppe aus der Eastern Conference mit 123:78 – der höchste Sieg ihrer Franchise-Historie! Die 76ers boten so gut wie überhaupt keine Gegenwehr, wodurch L.A. ziemlich deutlich mit 46:15 (!) ins zweite Viertel startete. „Philly“ schoss alle Lichter aus und enttäuschte offensiv auf ganzer Linie, trafe unterirdische 27,0 Prozent aus dem Feld sowie erbärmliche 10,7 % von der Dreierlinie. Die Hausherren überzeugten währenddessen mit richtig starken 56,2 Prozent aus dem Feld.

Konnte sich bei seinem Comeback schonen und musste nur 23 Minuten ran.

Konnte sich bei seinem Comeback schonen und musste lediglich 23 Minuten ran: Chris Paul.

Beim Team aus Philadelphia sorgten nur Shooting Guard Tony Wroten (21 Punkte), Forward Thaddeus Young (15, elf Rebounds) und „Rookie-of-the-Year-Kandidat“ Michael Carter-Williams (14 Punkte, sieben Rebounds, fünf Assists) für „Lichtblicke“. Ihre soliden Leistungen täuschten aber nicht darüber hinweg, dass es zwischenzeitlich so aussah, als würden die Sixers am liebsten das Handtuch werfen wollen. Zur Halbzeit lagen sie bereits mit 30:69 zurück und mussten während des dritten Spielabschnitts teilweise einem 56-Punkte-Rückstand (33:89) hinterherlaufen.

Bei den Clippers lief hingegen alles wie geschmiert: Obwohl „CP3“ in 23 Minuten nur sieben Punkte, acht Assists sowie vier Steals erzielte, war allein seine Anwesenheit auf dem Feld extrem wichtig, wie Jordan Crawford bestätigte: „Er hat den Ton angegeben. Allein schon seine Energie, die er mitgebracht hat und als er vor dem Spiel in der Arena vorgestellt wurde, sind unglaublich. Und dann natürlich seine Qualität auf dem Spielfeld, durch die er einfach jeden besser macht.“ Neben Paul waren vor allem auch Blake Griffin (26 Zähler, elf Rebounds), Jamal Crawford (21) und DeAndre Jordan (20 Rebounds, zehn Punkte und vier Blocks) die Sieg-Garanten. Wegen der schnellen, sehr hohen Führung konnten die Starter im Team um Headcoach Doc Rivers viel Zeit auf der Bank verbringen, um Kräfte zu sparen. Jeder Spieler im Team durfte daher ran, wodurch die Clippers satte 50 Punkte von der Bank erzielten.

Alles in allem war es ein rundum gelungener Abend für den selbsternannten Titelaspiranten aus Los Angeles. Kein Wunder, dass auch Chris Paul sehr zufrieden mit seinem Comeback nach über einem Monat Pause war: „Es hat sich einfach gut angefühlt, endlich wieder spielen zu können.“ Die Clippers, die auf Rang vier im Westen liegen, sind mit Paul nun wieder eine noch größere Gefahr, die in den Titelkampf eingreifen kann. Die Talfahrt der 76ers geht derweil ungehindert weiter – wie heißt es doch so schön: „Des einen Freud, des anderen Leid.“

Philadelphia befindet sich auf dem vorletzten Platz im schwachen Osten, hat sechs Spiele in Folge verloren (13 der letzten 16 Spiele) und die schlechteste Defensive der Liga (110,3 gegnerische Punkte pro Spiel).