Es war das erste Aufeinandertreffen zwischen Luol Deng und seinen alten Team-Kameraden seit seinem Trade am 6. Januar. Beim Spiel der Chicago Bulls bei den Cleveland Cavaliers behielten die Bulls die Oberhand.

Text: Sascha Schiffer

Das Team von Tom Thibodeau siegte mit 98:87 dank einer starken Vorstellung der Starting-Five: Obwohl Carlos Boozer (Wadenverletzung) sowie Kirk Hinrich (Oberschenkelverletzung) nicht im Aufgebot standen, machten die Ersatzspieler Taj Gibson und D.J. Augustin das Beste aus der Situation: „The Tajmanian Devil“ legte 26 Punkte, fünf Rebounds sowie drei Blocks auf. Bei Augustin waren es 27 Zähler (fünf von acht Dreier), sieben Assists und fünf Rebounds. Und auch Mike Dunleavy (22 Punkte, vier von fünf Dreier) wusste zu überzeugen. In Anbetracht der Tatsache, dass Chicagos Bank an diesem Abend nur auf magere vier Punkte kam, waren diese Leistungen aber auch bitter nötig.

Bei den Cavaliers war hingegen Kyrie Irving der einzige Akteure, der sich gegen die Niederlage stemmte. Mit 26 Punkten (fünf von sieben Dreier), fünf Assists und sechs Rebounds war er der Top-Scorer seiner Mannschaft. Enttäuschend verlief der Abend hingegen für Luol Deng: Beim Wiedersehen mit seinem alten Team kam der Small Forward nur auf elf Punkte (zwei von elf aus dem Feld). Bereits vor dem Spiel schien „Lu“ nur an seine alten Kollegen zu denken. „Es wird komisch werden, da ich den Jungs sehr nahe stehe. Es fühlt sich an, als hätte ich erst gestern noch mit ihnen gespielt. Und jetzt spiele ich gegen sie“, sagte er im Rahmen des morgendlichen Trainings.

Luol Deng verlor mit den Cavs gegen beim Wiedersehen mit seinem Ex-Team.

Luol Deng verlor mit den Cavs beim Wiedersehen mit seinem Ex-Team.

So schwer der Wechsel für Deng auch zu verdauen ist, die Bulls scheinen sehr gut ohne ihn auszukommen. Seit dem Trade hat Chicago nämlich sieben ihrer neun Spiele gewonnen und nach dem jüngsten Erfolg das erste Mal seit dem 22. November eine Siegquote von über 50 Prozent (21:20). Dieser Eindruck relativiert sich aufgrund der gegnerischen Mannschaften, gegen die Chicago in den letzten Partien spielte (Cleveland, Washington, Boston, Atlanta, Milwaukee, Orlando, Charlotte und Phoenix), jedoch wieder…

Headcoach Tom Thibodeau zeigt sich dennoch sehr zufrieden: „Das ist eine Sache, die ich an unserem Team bewundere: Sie haben auf jede Herausforderung eine Antwort. Sie spielen zusammen und haben jeden Tag die richtige Herangehensweise. Wenn einer ausfällt, rückt der Nächste nach und erledigt seinen Job. Wir haben im Kader keinen großen Spielraum und wissen, dass wir jedes Mal hart spielen müssen, um eine Chance zu haben.“

Bei den Cavaliers geht es währenddessen auch mit Luol Deng nicht wirklich voran: Die Cavs (15:27) liegen nur auf Rang zehn im Osten und müssen sich in der zweiten Saisonhälfte deutlich steigern, wollen sie noch ernsthaft um einen der oberen Playoff-Plätze mitspielen. Mit Deng in der Starting-Five haben sie übrigens vier der letzten sieben Spiele verloren…