Am Dienstag waren in Chicago beim Champions Classic die drei wohl momentan besten College-Spieler zu sehen, die es momentan in den USA gibt. Andrew Wiggins von den Kansas Jayhawks, Dukes Jabari Parker und aus Kentucky Julius Randle. Diese drei werden mit großer Wahrscheinlichkeit nächstes Jahr im NBA-Draft aufgrund ihrer einmaligen Skills an den ersten drei Positionen gezogen werden. Und eben aufgrund dieser einmaligen basketballerischen Fähigkeiten, die diese Jungs an den Tag legen, sieht es schon jetzt so aus, als ob manche NBA-Teams die Regular Season bereits abschenken, um einen möglichst hohen Pick beim Draft zu landen und sich dann eines dieser drei Top-Talente zu sichern. Tanking nennt der Amerikaner dieses Phänomen, das die NBA eigentlich gar nicht gerne sieht.

State Farm Champions Classic - Duke v Kansas

Heißester Kandidat, beim NBA-Draft 2014 als Top-Pick ausgewählt zu werden: Andrew Wiggins.

Aufgrund der Stärke der kommenden Draftklasse ist es in diesem Jahr besonders schlimm. Die laufende Regular Season wird schon „Tankapalooza“ oder auch „The Great Tank War of 2014“ genannt. Kurze Definition:Tanking bezeichnet nichts anderes als das absichtliche Verlieren, um am Ende der Regular Season eine bessere Draftposition zu erreichen. Denn wie ihr alle wisst, hat das Team mit der schlechtesten Bilanz am Ende der Regular Season die größte Wahrscheinlichkeit in der Draft-Lottery den Jackpot zu ziehen, sprich: den Top Pick zu erhalten.

Jedoch ist ein Top-3-Pick kein Versprechen auf eine Meisterschaft: Seit Einführung des Drafts 1950 haben es nur zwei Teams in den ersten vier Jahren nach ihrem Top-3-Pick geschafft, die Meisterschaft zu gewinnen: Die Spurs ’99 im zweiten Jahr von Tim Duncans Rookie-Contract und die 2004er Pistons im Rookie-Year von Darko Milicic (der spielte aber in der Regular Season auch nur ganze 159 Minuten).

Man muss aber auch zugeben, dass einige Teams einfach nur schlecht sind und gar nicht anders können als zu verlieren. Diesen Teams wird keine Absicht unterstellt, die meisten dieser Franchises befinden sich schlichtweg im Rebuild. Als die Celtics Pierce, Garnett und Terry für Draft-Picks und Contracts tradeten, sprach keiner von Tanking sondern von Rebuilding. Obwohl wohl erst mal Rebuild durch den Draft ihre Devise ist.
Einem Team das Tanken nachzuweisen, ist sehr schwierig. Und der einzige Weg dieses Problem zu lösen, ist meiner Meinung nach einfach der Weg „back to the roots“. Alle Teams bekommen bei der Draft-Lottery eine Kugel, haben dementsprechend die gleiche Chance und ab dafür. So wie 1985, als es Ewing gab. Denn anders als Coach K. (Duke), der sagte, dass er sich nicht vorstellen kann, das eine amerikanische Mannschaft mit Absicht verliert, kann ich mir das bei der ein oder anderen Franchise schon gut vorstellen. Denn welcher GM tut nicht alles, um die bestmögliche Chance auf Ausnahmetalente wie Wiggins, Parker oder Randle bekommen?