Die deutschen Basketballer sind bei einer Europameisterschaft zum ersten Mal seit 18 Jahren in der Vorrunde gescheitert. Im vierten Turnierspiel in Slowenien kassierte die Mannschaft von Bundestrainer Frank Menz beim 74:81 (38:42) gegen Großbritannien ihre dritte Niederlage und kann die zweite Gruppenphase nicht mehr erreichen.

Die Auswahl des Deutschen Basketball Bundes hätte gegen die Briten gewinnen müssen, um zumindest die theoretische Chance auf das Weiterkommen zu wahren. In der eigenen Hand hatte es das DBB-Team seit der Niederlage gegen die Ukraine am Freitag (83:88) nicht mehr.

Die Niederlage war wie schon die beiden vorherigen gegen die Ukraine und Belgien (73:77 n.V.) ebenso bitter wie unnötig. Nach gutem ersten Viertel (23:16) zeigten die DBB-Truppe erneut im zweiten Durchgang eine schwache Vorstellung und lag zur Pause mit 38:42 zurück. Mitte des dritten Viertels ging die junge Truppe vom neuen Bundestrainer Frank Menz noch einmal in Führung (51:50), brachte sich aber im Anschluss mit etlichen leichten Fehlern um die Siegchance. Am Ende hatten Heiko Schaffartzik und Co. (15 Turnover) mehr als doppelt so viele Ballverluste wie die keineswegs starken die Briten.

Bester Werfer gegen Großbritannien in der Hala Tivoli von Ljubljana war vor 1620 Zuschauern Spanien-Legionär Tibor Pleiß (20 Punkte, 14 Rebounds). Das Aufeinandertreffen mit Israel am Montag (17.45/ARD) hat nur noch statistische Bedeutung.

Der frühere Basketball-Bundestrainer Dirk Bauermann ist mit Polenebenfalls in der Vorrunde gescheitert. Nach der deutlichen vierten Pleite im vierten Vorrundenspiel der Gruppe C am Sonntag in Celje mit 53:89 (13:49) gegen Titelverteidiger Spanien haben die Osteuropäer im Rennen um einen der drei vorderen Plätze in der Sechser-Gruppe schon vor ihrem letzten Gruppenspiel gegen Spitzenreiter Slowenien (Montag) keine Chance mehr auf den Einzug in die Zwischenrunde.

Ex-Bundestrainer Henrik Dettmann schaffte mit Finnland dagegen einen wichtigen Sieg. Die Nordeuropäer bezwangen in Gruppe D den Nachbarn Russland nach zweifacher Verlängerung 86:83 (67:67, 31:30) und eroberten damit vorerst die Tabellenspitze. Für die bis dato noch sieglosen und auf ganzer Linie enttäuschenden Russen ist die EM währenddessen auch gelaufen.