Die deutsche Basketballnationalmannschaft kassierte im dritten EM-Vorrundenspiel gegen die Ukraine mit 83:88 (30:39) die zweite Niederlage in Folge. Einen Tag nach der bitteren Overtime-Niederlage gegen Belgien, konnte sich das DBB-Team nicht rehabilitieren und verspielte im Schlüsselspiel gegen die Osteuropäer eine gute Ausgangsposition für den Einzug in die Zwischenrunde.

Blitzstart – dann war der Wurm drin
Das Team von Bundestrainer Frank Menz erwischte zunächst den besseren Start. Mit Per Günther (5 Punkte), der für Niels Giffey (der von deraber auch von Bank kommend mit 16 Punkte erneut stark aufspielte) in die Starting Five rückte, setzten sich die deutschen Korbjäger prompt auf 10:2 ab. Doch die treffsicheren Ukrainer rissen fortan das Heft zunehmend an sich, gingen zur Pause mit 39:30 in Front.
Das deutsche Team agierte währenddessen über lange Phasen des zweiten und dritten Viertels viel zu eindimensional, verließ sich zu sehr auf die Würfe von außen und zeigte wenig Aktionen im Low-Post sowie Drives ans Brett. Infolgedessen setzten sich die Ukrainer, bei denen Eugene Jeter (19) und Sergii Gladyr (25) kaum zu stoppen waren, immer weiter ab, lagen zwischenzeitlich mit 16 Punkten in Front.
Comeback nicht belohnt
Erst kurz vor dem Schlussviertel drehten die Deutschen auf, präsentierten sich nun aggressiver und mutiger. Angeführt von einem bärenstarken Heiko Schaffartzik (22 Punkte, 11 Assists), kämpfte sich das DBB-Team Punkt um Punkt heran. Niels Giffey sorgte schließlich 3:26 Minuten vor Schluss mit einem Dreier zum 74:73 für die erste deutsche Führung seit dem 2.Viertel. Damit schien der Wille der Ukrainer gebrochen. Doch letztlich versagten den Deutschen in der Crunchtime die Nerven. Gerade defensiv – in der Verteidigung des Pick-and-Rolls – passte über weite Strecken des Spielsverlaufs die Rotation nicht und die Ukrainer konnten somit nochmals 15 Punkte drauflegen.
Zwei Endspiele
Die DBB-Auswahl steht damit vor den letzten beiden verbleibenden Gruppenspielen gegen Großbritannien (Sonntag, 14.30 Uhr) und Israel (Montag, 17:30 Uhr, beide werden wieder live in der ARD übertragen!) mächtig unter Druck. Zwei Siege müssen her. Doch selbst dann ist ein Weiterkommen nicht garantiert, die Deutschen sind auf Schützenhilfe angewiesen. Ein Sieg der Briten gegen Belgien (heute/Freitag, 17:45 Uhr) wäre dabei ein erster Schritt.