11. August: The day before …
Schon einen Tag vor dem offiziellen Beginn des World Basketball Festivals fanden frühmorgens die ersten Interviewtermine statt. Ich hatte das Vergnügen, mit Lakers-Forward Lamar Odom sprechen zu dürfen, der sich als angenehmer Zeitgenosse entpuppte. Als ich ihm nach dem Gespräch noch die BASKET-Ausgabe 6/10 mit seiner Story präsentierte, freute sich der amtierende Champ natürlich darüber. Bei der kommenden WM in der Türkei ist er übrigens der einzige US-Spieler, der schon bei einem großen internationalen Turnier dabei gewesen ist (Chauncey Billups und Tyson Chandler spielten 2007 nur bei der Quali mit).
Am Nachmittag ging es dann in den Ballroom auf dem Frederick Douglas Boulevard, einem extra für das WBF eingerichteten Ausstellungsraum, der die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft des Basketballs präsentiert. Egal, ob Schuhe, Trikots oder Moves, hier bekam man einen richtig guten Einblick, wie sich das Spiel in den letzten 100 Jahren verändert hat.
In diesem Video von BASKET aufgenommenen Video verknüpft „Erzähler“ Antoine Orr die Geschichte des Basketballs mit einigen bekannten Spielern des Rucker Parks. Sehr temporeich und gleichzeitig interessant!
12. August: Radio City Music Hall
Und schon wieder so früh aus den Federn …
Auf in den Shuttle Bus und ab in die Radio City Music Hall, wo am Abend ein Team USA Showcase stattfinden soll, sowie Jay-Z die Bühne betreten wird.
Doch noch war es nicht so weit, erstmal waren wieder Interviews an der Reihe, diesmal mit Kevin Durant, Rajon Rondo, Yi Yianlian, Carlos Arroyo, Coach K und Jerry Colangelo.
Da allerdings über 100 Journalisten am Start waren, gab es keine Einzelgespräche, alles wurde in Gruppen geregelt, so dass es teilweise doch etwas enger zur Sache ging. Vor allem die Kollegen vom französischen Fersehen brauchten doch etwas mehr Platz und auch länger, um ihre Fragen zu formulieren. Erinnerte irgendwie an den Media Day beim NBA All Star Weekend.
Den Nachmittag hatten wir dann frei, so dass einem Besuch im NBA Store nichts mehr im Weg stand …
Am Abend dann das erste Highlight und der offizielle Auftakt des World Basketball Festivals. In der Radio City Music Hall präsentierte sich das komplett neuformierte Team USA seinen Fans. Vom Olympia-Team 2008 ist ja kein einziger Spieler übrig geblieben, so dass man hier wirklich von einer unerfahrenen Mannschaft sprechen kann. Das bestätigte auch Headcoach Mike Krzyzewski, der doch etwas angespannt wirkte. Zumal auf den großen Positionen nach den vielen Absagen mit Tyson Chandler, Kevin Love und Javaal McGee nicht gerade die NBA-Elite am Start ist.
Das Trainingsspiel war nicht unbedingt der Hit (blaues Team gegen weißes Team), aber die eine oder andere coole Aktion war dabei. Vor allem Andre Iguodala drehte richtig auf und wurde anschließend auch zum Spieler des Spiels gewählt. Schlüsse für die bevorstehende Aufgabe bei der WM konnte man aus diesem Showcase natürlich nicht ziehen, aber dafür ist ja das Spiel am Sonntag gegen Frankreich gedacht.
Interessant übrigens, dass der anwesende LeBron James nicht zum Publikum sprach, im Gegensatz zu Carmelo Anthony, Chris Paul, Dwyane Wade und Knicks-Neuzugang Amare Stoudemire. Sponsor Nike hatte Angst, dass LeBron ausgebuht werden würde …
Nach einer einstündigen Umbaupause (der Basketballcourt war auf der Bühne) betrat dann Hip-Hop-Mastermind Jay-Z die Bretter und gab eine zwar kurze (35 Minuten), aber auch sehr eindrucksvolle Vorstellung ab. Mit dem New-York-Hit „Empire State of Mind“ fiel dann der Vorhang, ein ereignisreicher Tag ging zu Ende.
13. August: Rucker Park
Am nächsten Tag ging es dann im berühmten Rucker Park im Stadtteil Harlem weiter. Dort, wo schon unzählige Streetball-Legenden geboren wurden, fand am frühen Morgen das Finale des zehnwöchigen Breakfast Club Programms statt, einer Art Basketball Summercamp für Kids. Neben den Trainern
Als Überraschungsgast erschien zudem NBA-Legende Michael Jordan, der stilecht im Carolina-blauen Trainingsanzug aufs Feld marschierte und für erstaunte Gesichter sorgte. Schließlich wurde der beste Basketballer aller Zeiten im Vorfeld gar nicht angekündigt.
Checkt das Video von Jordan, Melo, D-Wade und CP3
Zusammen mit den aktuellen Profis gab er den Jugendlichen Tipps, wie die Liebe zum Spiel das Beste aus ihnen herausholt und wie sie es im Basketball zu etwas bringen können.
Während D-Wade, Melo und CP3 anschließend auf der Pressekonferenz die Fragen der Journalisten beantworteten, musste Jordan direkt weiter nach Springfield, wo am selbigen Tag sein Ex-Bulls-Teamkollege Scottie Pippen in die Hall of Fame aufgenommen wird.
Am Nachmittag wurde dann auf dem Rucker Park richtig gezockt, erst eine Auswahl aus Spielern der Bronx gegen Brooklyn und dananach eine NYC-Auswahl gegen das U18-Team aus China.
Abends stand dann die Premiere der neuen „Air Force One Documentary“ an, und zwar im berühmten Apollo Theater in Harlem. Der einstündige Film zeigt die Geschichte des neben dem Chuck Taylor All Star wohl bekanntesten und meistverkauften Sneaker aller Zeiten. Wer irgendwie die Möglichkeit hat, an den Film heran zu kommen, sollte sich das nicht entgehen lassen.
14. Februar: Rucker Park & MSG
Am nächsten Tag fand unter Ausschluss der Öffentlichkeit ein inoffizielles Trainingsspiel zwischen dem Team USA und China statt, dass die Amis locker mit 98:51 gewannen. Topscorer war Danny Granger mit 22 Punkten.
Während dessen ging es weiter nördlich im Rucker Park weiter, dort trat eine Auswahl aus Queens gegen Harlem an. Natürlich war die Stimmung im Publikum gut, was auch an dem oberwitzigen Spielkommentator lag, der übers Mikro einen Joke nach dem anderen raus haute. Allein dafür hatte sich der Besuch schon gelohnt.
15. Februar: Doubleheader im Madison Square Garden
Am letzten Tag wurde es dann endlich ernst, USA gegen Frankreich und Puerte Rico gegen China.
Für die Amerikaner war es das erste offizielle WM-Vorbereitungsspiel, und das merkte man auch. Vor allem im ersten Viertel ging nicht viel zusammen. Zum Glück für die USA hatten die Franzosen einen rabenschwarzen Tag erwischt, so dass die Gastgeber vor einem international gemsichten Publikum locker mit 86:51 gewannen. Mehr dazu in einer Sonderfolge von BASKET TV:
Abschließend muss man sagen, dass das erste World Basketball Festival eine rundum gelungene Veranstaltung gewesen ist, die weit über den Sport hinaus ging. Überall in der Stadt gab es irgendeine Aktion, die etwas mit dem Festioval zu tun hatte, und Basketball ist in New York sowieso allgegenwärtig. Einen bessere Schauplatz hätte man also gar nicht wählen können. Von nun soll dieser Event alle zwei Jahre stattfinden und wir sind jetzt schon gespannt, in welche Richtung sich unser Lieblingssport bis dahin weiter entwickeln wird.
Denn auch wenn das WBF in New York statt gefunden hat, wurde deutlich, dass Basketball längst ein globales Spiel ist!
Weitere Nachrichten zum World Basketball Festival findet ihr unter www.facebook.com/wbf
Schaut euch auch mal unsere Backstage-Bildergalerie an:
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