Houston konnte Spiel vier gegen Utah, trotz einer verhältnismässig schwachen Leistung, mit 100:87 gewinnen. Die Rockets bewiesen dabei, dass sie auch an weniger guten Tagen eines der Top-Teams der NBA sind.

Die Jungs aus Texas zeigten heute Nacht wieder einmal, dass sie eines der offensivstärksten Teams der Liga sind, obwohl – oder, gerade weil – nicht alles wie gewohnt lief.

Es ist bekannt, dass das Team von Coach Mike D’Antoni darauf ausgelegt ist, per Dreipunktwurf oder durch einfache Abschlüsse in unmittelbarer Korbnähe sowie von der Freiwurflinie zu punkten. Doch in Spiel vier fielen die Würfe von „Downtown“ überhaupt nicht (26,3 %) und trotzdem konnten die Rockets ihre Defizite, besonders durch einen stark aufspielenden Chris Paul, mit relativer Leichtigkeit kompensieren.

Das heutige Spiel war dabei ein Paradebeispiel für die gute Einbindung des Ex-Clippers in das System von Houston. James Harden (24 Punkte, 8/22 FG) und die ansonsten starken Dreierschützen waren nicht gut drauf und so war es Paul, der durch Midrange-Jumper die Rockets zum Sieg führte. „Wir haben Paul in der vergangenen Offseason wegen diesen Würfen unbedingt haben wollen“, sagte Coach D’Antoni nach dem Spiel. James Harden fügte hinzu: „Chris macht die Würfe rein, als wären sie Layups.“ Durch Pauls Fertigkeiten aus der Mitteldistanz, bewiesen die Rockets, dass sie von überall aus dem Feld brandgefährlich sind. Insgesamt nahm Houston 28 der für ihre Verhältnisse uncharakteristischen und „ineffizienten“ Würfe.

Chris Paul

Zu seinem Geburtstag schenkte Chris Paul sich selbst mit 27 Punkten das Game-High. (Foto: Getty Images)

„CP3“ erzielte 27 Punkte (12/23 FG), zwölf Rebounds und sechs Assists. Neben Harden und Paul punkteten ansonsten nur Clint Capella (zwölf Punkte, 15 Rebounds) und P.J. Tucker (elf Punkte, 3/5 3er) zweistellig. Mit 100 Punkten liegt Houston auch fast zehn Zählern unter dem Durchschnitt in diesen Playoffs.

Utah tat sich offensiv jedoch noch schwerer. Donovan Mitchell (25 Punkte, 8/24 FG) musste als Rookie wieder (zu) viel Verantwortung übernehmen und konnte dieses Mal nicht heiß laufen. Ingles (15 Punkte) und Gobert (elf Punkte) konnten Youngster Mitchell dabei nicht genug unter die Arme greifen. Die Abwesenheit von Ricky Rubio fällt ebenfalls auf beiden Seiten des Court negativ ins Gewicht. Die Jazz konnten zwar ein paar Scoring-Läufe hinlegen, die jedoch extrem hart erkämpft werden mussten. Die miese Dreierquote von 24,1 Prozent hinderte die Jazz ebensoin die Nähe eines Sieges zu kommen, wie die 15 Turnover.

Die Rockets hingegen sind auf dem besten Wege Chris Paul dessen erste Teilnahme an den NBA-Conference-Finals zu bescheren. In der Nacht von 8. auf den 9. Mai hat Houston jedenfalls in eigener Halle den Matchball, um „CP3“ diesen Wunsch zu erfüllen.