Dem College-Basketball-Team der Universität von Louisville ist im Zuge eines Sexskandals der Meistertitel aus dem Jahr 2013 aberkannt worden. Dies teilte die NCAA am Dienstag mit. Damit besitzen die Cardinals nur noch zwei Meistertitel (1986 und 1980).

Ein Untersuchungsausschuss der College-Liga sah es als erwiesen an, dass Assistenztrainer Andre McGee von 2010 bis 2014 illegale Sexpartys mit Prostituierten und Stripperinnen für Spieler und potenzielle Team-Neulinge organisierte. Der Skandal war bereits im Oktober 2015 bekannt geworden, als Escort-Dame Katina Powell als Zeugin gegen McGee aussagte.

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Louisville wurde der NCAA-Titel von 2013 nachträglich aberkannt (Foto: Getty Images).

Neben dem Meistertitel strich die NCAA der Universität aus dem US-Bundesstaat Kentucky sämtliche 123 College-Siege aus den Jahren 2011 bis 2015, darunter auch die Teilnahme am Final Four (2012). Die Aberkennung einer Meisterschaft ist ein Novum in der 120-jährigen Geschichte des US-College-Basketballs. Des Weiteren wird der Uni ein Bußgeld in Höhe von 600.000 US-Dollar auferlegt. „Wir halten dies für eine Fehlentscheidung“, sagte Greg Postel, Interimspräsident der Universität von Louisville: „Wir haben von Anfang an klargestellt, dass die Handlungen der damals Verantwortlichen für uns unentschuldbar sind. Für die Uni ist es nun aber an der Zeit, dieses Kapitel zu schließen.“

 

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Bei den Louisville-Parties waren regelmäßig Stripperinen und Prostituierte anwesend (Foto: Getty Images).

In der damaligen Meistermannschaft spielten unter anderem ALBA-Spieler und BBL-All-Star Peyton Siva, Gorgui Dieng (Minnesota Timberwolves) und Montrezl Harrell (Los Angeles Clippers).

Louisvilles Coach-Legende Rick Pitino, der die Cardinals 13 Jahre lange trainierte, hatte jede Mitwisserschaft zurückgewiesen und blieb noch bis Oktober 2017 im Amt, ehe dem 65-Jährigen nach Ermittlungen des FBI illegale Zahlungen an seine Spieler zum Verhängnis wurden und er seinen Hut nehmen musste.