In L.A. hatte sich D’Angelo Russell selbst in eine Situation gebracht, die persönlichen Erfolg quasi unmöglich machte. Da kam der Trade nach Brooklyn gerade recht. Dort nämlich muss der 21-Jährige sofort ein Team anführen – eine gute Möglichkeit, erwachsen zu werden.

New York ist in Sachen Basketball eine eigene Welt. Viele Bewohner des „Big Apple“ leben für die orange­ Kugel und zelebrieren die eigene Stadt als Heimat des Basketballs. Ob im Rucker Park, bei der Dyckman League oder auf den Freiplätzen in Manhattan und Downtown – New York ist DAS Mekka des Basketballs. Und seit jeher steht fest: „NYC“ braucht einen Helden in kurzen Hosen mit Hardwood unter den Sohlen. Das waren üblicherweise immer die Topstars der Knicks, doch dieses Thema hat sich mit dem Abschied von Carmelo Anthony nach Oklahoma City auch erledigt. Sowohl die Knicks als auch die Nets befin­den sich in einer Talsohle, was die sportliche Qualität betrifft, und haben­ keine Stars in ihren Reihen. Wer also wird der nächste „Hero“ des New Yorker Publikums? So abwegig es sich anhört: Es spricht einiges dafür, dass D’Angelo Russell das sein könnte.

D’Angelo

D’Angelo Russell spielt bei den Brooklyn Nets eine richtig gute Saison (Foto: Getty Images).

 

Dass er den Second Pick der Lakers­ 2015 wert war, hat Russell in seinen beiden bisherigen Saisons nur ansatzweise unter Beweis stellen können. Einer dezenten Vorstellung als Rookie (13,2 PPS, 3,4 REB, 3,3 AS, 41 % FG) folgte eine leicht verbesserte Kampagne als Sophomore (15,6 PPS, 4,8 REB, 3,5 AS, 40,5 % FG), gerade nach dem Abschied­ von Kobe Bryant 2016 war aber schon etwas mehr Entwicklung erwartet worden. Doch die sportlichen „Probleme“ waren nur ein Teil des Gesamt-Kunstwerks namens D’Angelo Russell. Gerade­ neben dem Court machte er mit haarsträubenden Aktionen von sich reden. Unvergessen sein Video mit dem ahnungslosen Nick Young, der Russell – vermeintlich privat – von Affären mit anderen Frauen als seiner Freundin Iggy Azalea erzählt. Das Video tauchte später auf dem Twitter-Account einer US-Klatschseite auf. Auch mit seiner Kritik an Lakers-Ikone Kobe („Es tut gut, dass er nicht mehr dabei ist“) machte sich Russell keine Freunde.

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