Es scheint, als gäbe es keine Macht, die Giannis Antetokounmpo vom Aufstieg zum NBA-Superstar abhalten könnte. Dabei hat sich der variable Point Forward eher die Entwicklung der kleinen Schritte auf die Fahnen geschrieben, wie er im Interview mit BASKET verrät.

Giannis Antetokounmpo von den Milwaukee Bucks schließt im NBA-Spiel gegen die Nets einen Angriff per Dunking ab.

Giannis Antetokounmpo steht aktuell bei 22,4 Punkten pro Spiel.
Foto: getty images

Seit Jahren, eigentlich seit Jahrzehnten, gilt im Profisport die Auffassung, dass junge Spieler im Basketball, Fußball oder anderen Sportarten schneller erwachsen werden, wenn sie in einer Profiliga aktiv sind. Giannis Anteto-kounmpo ist dafür das beste Beispiel. Beim Interviewtermin sprechen wir mit einem aufgeräumten jungen Mann, der seine Zukunft ganz klar im Blick hat, die Realität aber nicht vergisst. „Mein Ziel ist es, irgendwann MVP der NBA zu sein“, lautet eine seiner Aussagen. Doch Giannis ist kein Träumer, mit seinen 22 Jahren weiß er ganz genau, dass der Weg nach oben, wie er ihn bisher erlebt hat, keine Selbstverständlichkeit ist. Im Gegenteil: „The Greek Freak“ ist ein harter Arbeiter, der bereits in seiner Kindheit gelernt hat, für gewisse Dinge schuften zu müssen. Das hat sich offenbar auf seine Mentalität als Sportler übertragen. Und Giannis wird aktuell mit der besten Saison seiner noch jungen Karriere belohnt. Ein spannendes Gespräch, auch über seine neue Rolle bei den Bucks.

BASKET: Hi Giannis, du bist seit dem letzten All-Star-Weekend in eine neue Rolle hineingewachsen und spielst jetzt als Point Guard. Wie kommst du mit der neuen Aufgabe zurecht?
Giannis Antetokounmpo: Zunächst habe ich viel mit meinen Teammates darüber gesprochen. Vor allem war es ja auch eine Entscheidung dafür, dass ich als Einser viele Plays für meine Mitspieler machen kann. Weil der Coaching Staff und Headcoach Jason Kidd wussten, dass ich auch gut als Playmaker spielen kann. Aber meine Mitspieler haben es mir wirklich einfach gemacht, weil sie an mich glauben und mich unterstützen. Sie glauben daran, dass ich das Team an meinem neuen Platz besser mache, und das fühlt sich sehr gut an. Aber gerade in meiner neuen Rolle gilt auch, dass ich hart an mir arbeiten muss, Dinge zu lernen habe und bereit sein muss, viel Arbeit zu investieren, um so bereit wie möglich für die neue Rolle zu sein.

Wo stehen die Bucks deiner Meinung nach in ihrer Entwicklung? Könnt ihr bald mit den besten Teams der Liga mithalten? Und was wird deine Rolle dabei sein?
Ich glaube, jeder kann sehen, dass wir immer besser werden. Unser Team besitzt enorm viel Potenzial, auf dem wir aufbauen können. Jabari Parker entwickelt sich weiter, Khris Middleton ist vor seiner Verletzung immer besser geworden, ich werde auch noch besser. Jeder im Team hat Schritte nach vorne gemacht und wird das weiterhin tun. Für mich persönlich bedeutet der nächste Schritt, dass ich das Team auf dem Court führe und mir meiner Verantwortung bewusst bin. Ich muss tun, was immer es braucht, damit mein Team gewinnt. Dafür spielen wir das Spiel. Aber wenn wir das Potenzial des Teams ausreizen, steht uns eine tolle Zukunft bevor.

Gemeinsam mit den Lakers oder Minnesota geltet ihr als das große Versprechen der NBA-Zukunft. Seid ihr das vielversprechendste Team?
Das sind alles spannende Teams, man könnte auch Utah und Orlando noch hinzufügen. Aber ich denke, dass wir das spannendste Projekt sind. Jason Kidd vertraut uns, gibt den jungen Spielern viele Minuten. Wir haben Thon Maker noch in der Hinterhand. Es wird spannend.

Dein Coach Jason Kidd hat dich schon mehrfach mit Dirk Nowitzki verglichen. Was denkst du über diesen Vergleich?
Wow, das ist für mich eine Riesensache. Dirk Nowitzki ist aus meiner Sicht der beste europäische Spieler, der jemals einen Basketball in der Hand hatte. Was er für die Liga und besonders für die Dallas Mavericks getan hat, ist einfach unglaublich. Dass Coach Kidd und er zusammen bei Dallas die Meisterschaft geholt haben, macht das Kompliment noch schöner für mich. Jason Kidd kann die Qualitäten von Dirk bewerten, genauso wie meine. Aber das heißt nicht, dass ich jetzt abhebe. Ich bleibe bescheiden und arbeite weiter hart an mir, denn ich habe noch einen weiten, weiten Weg vor mir, um es auch nur in die Nähe eines Dirk Nowitzki zu schaffen.

Weiterlesen? Das ganze Interview findet ihr in der aktuellen BASKET-Ausgabe (ab 7. Dezember am Kiosk).
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