Die Golden State Warriors gewinnen auch Spiel zwei gegen die Portland Trail Blazers. 110:99 sieht so deutlich aus, wie es vor dem Spiel vorhergesagt wurde. Aber es war nicht deutlich, sondern bewies nur einmal mehr, dass ein Basketballspiel erst dann bewertet werden kann, wenn es zu Ende ist. Denn im zweiten Viertel führten die Mannen aus Oregon mit 17 Zählern, ehe das Team von Coach of the Year Steve Kerr mit einem 20:4-Lauf im vierten Viertel zurück kam.

Shaun Livingston von den Golden State Warriors im Duell mit NBA-Kollege Damian Lillard von den Portland Trail Blazers.

Curry-Vertreter Shaun Livingston half seinem Team mit 14 Punkten.
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Das Schlussviertel war eine Machtdemonstration der „Dubs“. Klay Thompson (27 Punkte), der in den letzten drei Spielen mit jemals sieben Dreiern für einen NBA-Playoff-Rekord gesorgt hatte, glich mit einem seiner fünf Dreier die Partie aus. Anschließend holten Antreiber Draymond Green (17 Punkte, 14 Rebounds, sieben Assists, vier Blocks) mit einem kraftvollen Dunk und Curry-Vertreter Shaun Livingston mit einem lehrbuchmäßigen Fade-Away-Jumper das Momentum auf die Seite des Teams aus der Bay Area. Und dieses gaben sie nicht mehr her. Ein unbesungener Held des Spiels, dem sicher nicht die Überschriften gehören werden, war Festus Ezeli, der Warrior erzielte in gerade einmal zwölf Minuten acht Punkte, sechs Rebounds und verwandelte alle seine vier Korbversuche.

Doch nach seinen starken Partien als „Vertreter“ des amtierenden MVPs stand Thompson im Fokus. Der Shooting Guard hatte lange Probleme und gab sich nach dem Spiel selbstkritisch: „Ich habe zu viele schlechte Würfe genommen“. Doch in der Crunchtime hatte er seinen Rhythmus wieder gefunden und so erheblichen Anteil an der geglückten 2:0-Serienführung.

Der zurecht gefeierte junge Backcourt der Portland Trail Blazers zeigte, bis zum vierten Viertel, eine überzeugende Leistung. Damian Lillard (25 Punkte, 6/11 Dreier) und C.J. McCollum (22 Punkte) kamen gemeinsam auf 47 Zähler. Doch im Schlussviertel fanden auch sie gegen die starke Defense und das Transition-Game der Warriors keine Antwort.

Im nächsten Spiel könnte es für die Warriors dann bereits die Rückkehr ihres Top-Stars zu feiern geben. Steph Curry will dann wieder auf dem Court stehen. Angesichts der komfortablen Führung in der Serie könnte man sich bei den Verantwortlichen des Vorjahres-Meisters jedoch auch für eine Schonung der Superstars entscheiden.