Ist Jonas Valanciunas seinen neuen Vertrag – von einem Vier-Jahres-Kontrakt, der ihm 64 Millionen Dollar einbringen soll, wird ausgegangen – wirklich wert? Allzu schnell lässt sich diese Frage nicht beantworten, wenn man jedoch die Pro- und Kontra-Punkte betrachtet, zeichnet sich eine Tendenz ab.

Pro

Was spricht für den 2,13-Meter-Mann? Der Litauer hat drei NBA-Jahre hinter sich und ist daher kein Neuling mehr, spielte in den zurückliegenden beiden Saisons fast immer (81 beziehungsweise 80 Regular-Season-Partien), hat also (bisher) in der Liga kaum Verletzungsprobleme. Seine 12,0 Punkte, 8,7 Rebounds und 1,2 Blocks in 26,2 Minuten Spielzeit sind ebenso solide wie die Trefferquoten (57,2 % FG, 78,6 % FW). Jonas Valanciunas ist als Big Man gefragt, da die Center wieder wichtiger und zentraler im Game der NBA-Clubs werden. Zusätzlich ist er mit den Verantwortlichen der Raptors vertraut, kennt die Fans, die Umgebung und die Franchise, weiß daher, was er zu tun hat.

Jonas Valanciunas verdient in den nächsten vier Jahren 64 Millionen Dollar! (Foto: Getty Images)

Jonas Valanciunas verdient in den nächsten vier Jahren 64 Millionen Dollar! (Foto: Getty Images)

Niemand weiß, welche Folgen der neue TV-Vertrag auf die Spielergehälter haben wird. Aus diesem Grund haben die Kanadier ihren Fünfer mit einem ordentlichen Kontrakt ausgestattet, um ihn auf jeden Fall langfristig an sich binden zu können und der Gefahr aus dem Weg zu gehen, dass ihn eine andere Franchise in den kommenden Jahren mit mehr Geld zurück in die USA lockt …

Kontra

Doch einige Aspekte sprechen auch gegen die Höhe des neuen Vertrages. Rechnet man seine Stats auf 36 Minuten Spielzeit, verbucht Jonas Valanciunas 16,5 Zähler, 11,9 Boards und 1,6 Blocks pro Begegnung. Auf den ersten Blick gut, vergleicht man sie jedoch mit den entsprechenden Zahlen anderer Starting-Big-Men wie Nikola Vucevic (20,3 PPS, 11,5 REB, 0,8 BL, Jahresgehalt: 12,0 Mio.), Hassan Whiteside (17,8 PPS, 15,2 REB, 3,9 BL, Jahresgehalt: rund 0,9 Mio.), Omer Asik (10,1 PPS, 13,6 REB, 1,0 BL, Jahresgehalt: 11,6 Mio.) oder Marcin Gortat (14,7 PPS, 10,5 REB, 1,6 BL, Jahresgehalt: 12,375 Mio.), zeigt sich, dass sie nicht stark und vor allem nicht elitär sind – DeMarcus Cousins (25,4 PPS, 13,4 REB, 3,8 AS, 1,8 BL, 1,6 ST, Jahresgehalt: ca. 15,7 Mio.) beispielsweise agiert auf einem ganz anderen Niveau als Valanciunas, verdient aber tatsächlich weniger!

Zudem konnte der 23-Jährige sein Spiel in den letzten Jahren nicht signifikant weiterentwickeln und baut während der Playoffs (2015: 11,3 PPS, 0,3 BL, 50,0 % FG) regelmäßig ab. Teilweise parkte Headcoach Dwane Casey ihn in den entscheidenden Momenten sogar auf der Bank, weil er ihm nicht vertraute. Einen 16-Millionen-Dollar-Mann auf die Bank setzen, wenn es um Sieg oder Niederlage geht? Das sagt viel aus … Zumal der 116-Kilo-Mann keine Kontinuität in sein Spiel bekommt: Zu viele Duelle beendet Jonas Valanciunas ohne zweistellig gescort oder gereboundet zu haben!

Fazit

Toronto hat das Geld und geht davon aus, dass in den kommenden Jahren kein Center mit Superstar-Potenzial nach Kanada wechselt. Die Raptors setzen auf Valanciunas’ solide Arbeit und darauf, dass er sie auch in Zukunft leistet, sich eventuell sogar steigert. In Anbetracht der Tatsache, dass der neue TV-Vertrag kommen wird, gilt es auch abzuwarten … Aber zum jetzigen Zeitpunkt steht fest: 16 Mio. pro Saison für Jonas Valanciunas sind eindeutig zu viel, vor allem in Relation zu den anderen Big Men der Liga!

https://youtu.be/SbynYOjsi4o

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