Mit 21 Jahren ist Paul Zipser einer der jüngsten Spieler des vorläufigen EM-Kaders des DBB. Mit BASKET sprach der gebürtige Heidelberger über seine Entwicklung, die vergangene Bundesliga-Saison und die Konkurrenz in der Nationalmannschaft.

BASKET: Wie ist das für dich, als junger Spieler hier dabei zu sein?

Paul Zipser: Nicht anders als sonst. Ich bin es gewohnt, einer der Jüngsten zu sein – insofern bin ich relativ entspannt.

BASKET: Du hattest bis gerade ein individuelles Workout mit Coach Fleming. Macht der Trainer-Stab das mit jedem Spieler oder bekommst nur du dieses Zusatz-Training?

Paul Zipser: Heute war es so, dass es drei Gruppen gab, bei denen jeder seine Trainer hatte. Chris Fleming arbeitet aber viel mit mir und achtet dabei auf jede Menge Kleinigkeiten, was mir ungemein hilft. Ich war zuvor im Camp eines befreundeten Trainers, mit dem Coach Fleming jahrelang zusammengearbeitet hat. Dort wurde auf Ähnliches geachtet, weshalb wir schon einiges erreicht haben. Hier knüpfen wir jetzt genau daran an.

BASKET: Merkst du einen Unterschied zwischen deinen Bayern-Trainern und Chris Fleming?

Paul Zipser: Ich bin natürlich erst sehr kurz hier, was ich aber sagen kann, ist, dass es sich um zwei gänzlich verschiedene Coaching-Typen handelt. Aber beide, sowohl Pesic als auch Fleming, sind mit ihren Methoden sehr erfolgreich. Ich lerne in München unter Svetislav Pesic sehr viel und denke, dass ich auch von der Arbeit hier profitieren werde.

BASKET: Was waren deine Erwartungen, als du hier angereist bist? Der Konkurrenzkampf auf deiner Position ist ja nicht klein …

Paul Zipser: Nein, das sicher nicht. Aber ich spiele hier mit den gleichen Spielern wie in der Bundesliga. Deshalb denke ich, dass ich mich schon durchsetzen kann. Ich bin da eigentlich ziemlich selbstbewusst.

BASKET: Sowohl in Heidelberg als auch in München hattest du immer wieder mit schweren Verletzungen zu kämpfen. Das vergangene Jahr ist aber sehr gut verlaufen. Wie fühst du dich körperlich?

Paul Zipser

Paul Zipser stand in der vergangenen Saison mit den Bayern gegen Bamberg im BBL-Finale (Foto: Getty Images)

Paul Zipser: Direkt nach der Saison bin ich erst einmal müde gewesen. Ich hatte einfach noch nie so eine Saison gespielt. Ich bin ja ein wenig später eingestiegen, also ohne die eigentliche Vorbereitung. Das war vor allem mental anstrengend. Es war einfach schwierig, sich ins Team zu kämpfen. Nach der Spielzeit brauchte ich dann erstmal Urlaub. (lacht)

BASKET: Hast du dich nach der Saison mit Coach Pesic nochmal zusammen gesetzt?

Paul Zipser: Nachdem wir das Finale verloren hatten, waren sowieso alle erst einmal ziemlich enttäuscht. Zuletzt war der Fokus unseres Trainer-Teams dann, mit den Spielern zu reden, die den Verein eventuell verlassen könnten. Erst in den letzten Wochen habe ich dann wieder mehr mit den Bayern-Coaches geredet, weil bei mir ja klar ist, dass ich auf jeden Fall noch etwas da bleibe.

BASKET: Wie zufrieden bist du mit deiner Entscheidung nach München zu gehen und mit deiner Entwicklung dort?

Paul Zipser: Wer weiß, ob ich hier eingeladen worden wäre, wäre ich nicht nach Bayern gegangen. Ich bin also sehr zufrieden mit der Entscheidung. München ist für mich nach wie vor ein toller Standpunkt, um mich weiterzuentwickeln.

Interview: Timo Böckenhüser