Schnell galten die Los Angeles Lakers als einer der großen Verlierer der diesjährigen Free Agency. Doch schon jetzt ist festzuhalten: Bisher hat L.A. das Beste rausgeholt!

So gesehen hatten die Verantwortlichen nur eine Aufgabe: Eine Truppe auf die Beine zu stellen, die sowohl in der kommenden Saison 2015/16 als auch in der Zukunft oben mitspielen kann. Nachdem sich die dicken Free-Agent-Fische wie LaMarcus Aldridge, Kevin Love, Kawhi Leonard und Co. aber gegen die Franchise aus Kalifornien entschieden, standen die Los Angeles Lakers schnell in der Kritik.

Doch die Club-Führung steckte den Kopf nicht in den so oft zitierten Sand, sondern arbeitete an weniger spektakulären, dafür aber sinnvollen Signs und Trades – mit gewissem Erfolg. Denn die Chancen, dass die Los Angeles Lakers in der neuen Saison wieder in den Playoffs auflaufen werden, stehen nicht mehr so schlecht wie noch 2014/15.

Williams, Hibbert und Bass sollen die Los Angeles Lakers verstärken (Foto: Getty Images)

Williams, Hibbert und Bass sollen die Los Angeles Lakers verstärken (Foto: Getty Images)

Ein Grund dafür ist Roy Hibbert (2014/15: 10,6 PPS, 7,1 REB, 1,6 BL in 25,3 MIN): Der 2,18-Meter-Mann soll via Trade aus Indiana kommen und die Defense der Lakers organisieren sowie in der Offense neue Impulse setzen. Dass der 28-Jährige kein All-Star-Potenzial mitbringt, ist allen Beteiligten klar. Darum aber geht es ihnen auch nicht. Roy wird vier Aufgaben haben: An beiden Brettern rebounden, die Zone verteidigen, gute Blöcke stellen und in der Offense scoren, wenn er soll. Dass ihm diese Rolle liegt, bewies er in seinen sieben Jahren bei den Pacers, wo er neben einem Superstar seit 2010 durchweg solide Stats auflegte. Und mit steigenden Minuten dürften auch seine Stats steigen!

Ähnliches gilt für Brandon Bass: Der Power Forward kommt von den Boston Celtics, ist ein wahrer Routinier, spielte bereits für New Orleans, Dallas, Orlando sowie Boston. Da Hibbert via Trade zu den Los Angeles Lakers stößt, wird Bass unter Umständen Carlos Boozer ersetzen. Bass wird wohl als Backup für Julius Randle dienen und könnte in dieser Rolle richtig auftrumpfen, da er auch neben Randle auf der Fünf spielen und Hibbert Pausen ermöglichen könnte. Bass passt von seiner Einstellung richtig gut zur restlichen Truppe, da er unter dem Korb wühlt, verteidigt, reboundet, fightet und in der Offense zuverlässig scoren kann (2014/15: 10,6 PPS in 23,5 MIN).

Der dritte Neuzugang soll Lou Williams werden. Nach Philadelphia, Atlanta und Toronto soll der Shooting Guard in Zukunft das Trikot der Los Angeles Lakers überstreifen. Lou ist amtierender „Best Sixth Man“ und lieferte jüngst als Bench-Player starke 15,5 Punkte pro Partie. Er kennt die Rolle als Backup und wird wohl hinter Kobe spielen oder aber neben ihm, sollte Jordan Clarkson auf der Zwei und Kobe auf der Drei starten.

Number-2-Pick D’Angelo Russell, Kobe Bryant, Jordan Clarkson, Lou Williams, Julius Randle, Brandon Bass und Roy Hibbert – diese sieben Spieler lesen sich durchaus solide, vielleicht sgar gut. Die Playoffs kann man mit so einer Truppe in Angriff nehmen, mehr allerdings nicht. Der Westen wird durch die Free Agency nochmals besser und stärker, weshalb die Los Angeles Lakers in die Zukunft schauen sollten und nicht auf nur 2015/16. Kobe Bryants Gefährten haben die Los Angeles Lakers geholt, ihre wahre Rolle – die Franchise ab Sommer 2016 anzuführen – steht ihnen jedoch noch bevor, wenn Kobe im Ruhestand ist.

Mehr Storys, Analysen und Kommentare gibt’s in der neuen BASKET 7-8/2015.