Ein Deutscher ist Anton Gavel schon lange. Bereits im Jahr 2000 kommt der gebürtige Slowake nach Deutschland, spielt für Karlsruhe und Gießen. Bei den Brose Baskets Bamberg wird er zum Fan-Liebling, zu einem Leistungsträger, zu einem vierfachen deutschen Meister und dreifachen Pokalsieger. In den vielen Jahren wird Deutschland für ihn zur Heimat. Er macht hier Abitur, wird 2012 offiziell deutscher Staatsbürger. Für die Nationalmannschaft spielt Gavel allerdings bislang nicht, weil er auch für sein Geburtsland schon auf dem Parkett stand. Dass er trotzdem bei der kommenden Europameisterschaft die deutschen Farben vertritt, scheint aber jetzt wahrscheinlicher denn je…

Deutsch, aber nicht Basketball-Deutsch

Denn Anton, der inzwischen beim FC Bayern München spielt, hat bei der FIBA gemeinsam mit dem Deutschen Basketball-Bund nun auch die basketballerische „Einbürgerung“ beantragt. Die Entscheidung des Weltverbandes wird in Kürze erwartet.

Gavel

Gavel wurde 2013 zum MVP des Liga-Finals gewählt.

„Ich habe in der Vergangenheit für mein Geburtsland, die Slowakische Republik, gespielt, möchte nun jedoch für Deutschland auflaufen – das Land, das mehr als eine zweite Heimat für mich geworden ist. Deutschland ist ein tolles, lebenswertes und offenes Land, dem ich mich längst zugehörig fühle. Überall, wo ich in Deutschland gespielt habe, habe ich schnell Freunde gefunden und mich bestens integriert. Es ist jetzt mein großes Ziel und mein Wunsch, Deutschland bei der EuroBasket 2015 in Berlin und hoffentlich auch in Lille zu vertreten“, sagt Anton Gavel zu dem von ihm gestellten Antrag. Nationaltrainer Chris Fleming, der Gavel natürlich aus der gemeinsamen bamberger Zeit bestens kennt, fügt hinzu: „Anton wäre mit seiner Erfahrung und Spielintelligenz für unser Team ein großer Gewinn. Ich kenne ihn als gewissenhaften und fleißigen Basketballprofi und als sehr angenehmen Menschen. Ich hoffe sehr, dass es mit dem Wechsel der Basketball-Nationalität klappt“.

Die Fans der deutschen Nationalmannschaft würden sich sicher freuen, Gavel als Schröder-Back-Up in den eigenen Reihen zu wissen.