In der vergangenen Nacht fand in New York der NBA Draft 2015 statt. BASKET gibt euch einen Überblick über die jungen Talente und darüber, was sie ihren Clubs bringen:

1. MIN – Karl-Anthony Towns (PF/C): Der erwartete Nummer-1-Pick. Vielseitiger Big Man, der über gutes Shooting und defensive Qualitäten verfügt. Großes Talent, das sich in einem jungen Team und unter Anleitung von Kevin Garnett zu einem Star entwickeln kann.

Karl-Anthony Towns ist der Number-1-Pick 2015 (Foto: Getty Images)

Karl-Anthony Towns ist der Number-1-Pick des NBA Draft 2015 (Foto: Getty Images)

2. LAL – D’Angelo Russell (PG/SG): Die Lakers entscheiden sich für den vielleicht besten Guard im Draft. Kann beide Backcourt-Positionen spielen und ist ein dynamischer Scorer, der zusammen mit Julius Randle den neuen Kern der Lakers darstellen könnte.

3. PHI – Jahlil Okafor (C): Zum dritten Mal in Folge holen die Sixers einen Big Man. Okafor ist ein klassischer Center mit gutem Footwork und exzellentem Post-Game. Wenn Embiid fit wird, muss sich Philadelphia aber von einem Mann verabschieden: Noel, Embiid oder Okafor.

4. NYK – Kristaps Porzingis (C): Der lettische 2,18-Meter-Mann ist für seine Größe beeindruckend beweglich, hat aufgrund seiner Länge defensiv hohes Potenzial und trifft hervorragend von jenseits der Dreierlinie. Sagt selbst, es sei „ein Traum“ für die Knicks spielen zu dürfen.

Die Knicks wählten Kristaps Porzingis aus (Foto: Getty Images)

Die Knicks wählten im Draft Kristaps Porzingis aus (Foto: Getty Images)

5. ORL – Mario Hezonja (SG/SF): Der nächste Europäer geht nach Orlando. Der Kroate ist wahrscheinlich der beste Shooter im Draft, dazu explosiv, athletisch und super talentiert. Hat schon beim FC Barcelona gezeigt, dass er mit seinem riesigen Selbstvertrauen gerne Verantwortung übernimmt.

6. SAC – Willie Cauley-Stein (C): Defensiv sowie athletisch einer der besten Spieler im Draft. Offensiv dafür extrem einseitig. Erinnert an DeAndre Jordan. Der Pick könnte darauf hindeuten, dass DeMarcus Cousins nächste Saison nicht in Sacramento spielt.

7. DEN – Emmanuel Mudiay (PG): Großer, athletischer und vielseitiger Scorer, der auch intelligente Pässe aus dem Pick-and-Roll spielen kann. Dürfte den Abschied Ty Lawsons aus Denver bedeuten.

8. DET – Stanley Johnson (SF): Erste kleinere Überraschung. Johnson gilt nicht als der beste Small Forward im Jahrgang, ist aber athletisch und bringt einen guten Körper mit nach Detroit.

9. CHA – Frank Kaminsky (PF): Stretch Four, wie sie im Buche steht. Gute Größe, guter Jumper – leider keine Defense. Doch „Frank the Tank“ führte in der vergangenen Saison seine Wisconsin Badgers ins NCAA-Finale!

10. MIA – Justise Winslow (SF): Herausragender Athlet und Defender, der drei bis vier Positionen verteidigen kann. Erstaunlich spät gepickt, könnte für die Heat zum Draft-Steal, vielleicht irgendwann zum Star werden.

11. IND –  Myles Turner (C): Einer der talentiertesten Spieler des Drafts. Ganz anderer Center-Typ als Roy Hibbert. Spielt zwar gute Defense, kann offensiv aber auch das Spiel breit machen und den ein oder anderen Drei-Punkte-Wurf einstreuen.

12. UTA – Trey Lyles (F): Kommt als junger, talentierter Forward zu einem jungen, talentierten Jazz-Team. Defensiv nicht auf dem Level von Gobert und Favors, gibt Utahs Frontcourt aber Tiefe.

13. PHX – Devin Booker (SG): Ein ganz junger Spieler, der das Game jedoch gut versteht, sich ohne Ball hervorragend bewegt und aus jeder Entfernung treffen kann. Macht mit seinem Shooting das Spiel breit und hält die Defense auf Trab.

14. OKC – Cameron Payne (PG): Fantastischer Backup für Russell Westbrook. OKC hatte versprochen, ihn zu picken und hielt Wort. Dass sein Zug zum Korb nicht sonderlich stark ist, wird in diesem Team nicht auffallen.

15. WAS – Kelly Oubre (SF): Die Wizards ertraden diesen Pick von Atlanta, im Gegenzug erhalten die Hawks Pick Nummer 19 und zwei zukünftige Zweit-Runden-Picks. Mit Kelly Oubre bekommt Washington einen Allrounder, der mitunter Dreier werfen und rebounden kann. Wird sich nun mit Otto Porter um die Minuten schlagen.

16. BOS – Terry Rozier (PG): Die Boston Celtics versuchten den gesamten Abend, sich einen früheren Pick zu ertraden. Als das nicht gelang, entschied man sich, einen weiteren defensivstarken, aber sehr kleinen Guard zu holen. Davon haben die Celtics allerdings schon drei. Man darf davon ausgehen, dass in Boston noch etwas passiert.

Foto: Getty Images

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17. MIL – Rashad Vaughn (SG): Eine weitere Überraschung, ob der noch verfügbaren Spieler. Vaughn ist sehr jung, mit einem natürlichen Talent für das Scoren. Er hat noch manches Mal Probleme mit der Wurfauswahl und war letzte Saison lange verletzt.

18. HOU – Sam Dekker (SF): Ein Combo-Forward, dessen Körper „NBA-ready“ ist und der ab und an einen Dreier treffen kann. Muss aus der Distanz jedoch konstanter werden und sich defensiv deutlich verbessern, um in dem Playoff-Team Spielzeit zu bekommen.

19. NYK – Jerian Grant (PG): Jetzt wird es ein wenig komplizierter: Die Hawks traden den Pick, den sie von Washington erhalten haben, nach New York, die dafür Tim Hardaway Jr. nach Atlanta schicken. New York erhält dank des Deals einen Spielmacher, der vier Jahre College-Erfahrung auf dem Buckel hat. Grant ist trotz leichter Wurfschwäche von der Dreierlinie ein ordentlicher Scorer und kann den Knicks damit nützlich sein.

20. TOR – Deion Wright (PG): Toronto bekommt einen soliden Point Guard, der erst spät auf dem College-Level glänzte. Wright ist schon 23 Jahre alt, hat jedoch gute Leader-Qualitäten und ist ein guter Ersatz für Greivis Vasquez, den die Raptors zuvor nach Milwaukee getradet hatten.

21. DAL – Justin Anderson (SF): Großer Small Forward, der auch schießen kann. Ein großer Arbeitswille und die Aussicht auf Leistung von Minute eins an werden Mark Cuban bewogen haben, Anderson zu wählen.

22. CHI – Bobby Portis (PF): Eine unerwartete Entscheidung der Bulls, die besonders auf den Guard-Positionen Verstärkung hätten gebrauchen können. Dennoch hatte Portis zuletzt eine starke Saison in der NCAA und könnte irgendwann die Rolle von Taj Gibson übernehmen, sollte man diesen als Trade-Material benutzen wollen.

23. BKN – Rondae Hollis-Jefferson (SF): Ein weiterer Trade in dieser ersten Runde: Die Portland Trail Blazers bekommen Mason Plumlee und Pat Connaughton, dafür bekommen die Nets Point Guard Steve Blake und Rondae Hollis-Jefferson, einen athletischen Forward, der zwar keine Range hat, aber weiß, wie man mit Slashing und offensiven Rebounds scort. Hollis-Jefferson wird mit Bogdanovic um einen Platz auf dem Flügel kämpfen müssen.

24. MIN – Tyus Jones (PG): Die Cavaliers traden ihren 24. Pick gegen den 31. (Cedi Osman) und 36. (Rakeem Christmas) der Minnesota Timberwolves, die sich für Aufbau Tyus Jones entscheiden, der aus Minneapolis stammt. Jones ist in diesem Draft der dritte NCAA-Champion von Duke. Im Championship-Finale legte er starke 23 Punkte auf und wurde zum „Man of the Match“ gekürt.

25. MEM – Jarell Martin (F): Guter Athlet, dessen Spiel aber besonders defensiv noch deutlicher an Verbesserung bedarf. Unter anderem Shaquille O’Neal hatte ihm zuvor vom Schritt in die beste Liga der Welt abgeraten, weil er „nicht bereit“ sei.

26. SAS – Nikola Milutinov (C): Der Serbe imponiert mit Schnelligkeit und Footwork, gutem Inside-Game und einem soliden Wurf. Wird wohl vorerst weiter in Europa spielen, ist aber ein klassischer Spurs-Big-Man mit gutem Auge für Pässe aus dem Post. Mit Milutinov hat San Antonio zum 14. Mal in den letzten 17 Jahren einen Nicht-Amerikaner gedraftet!

27. LAL – Larry Nance Jr. (F): Solider Allounder, der ab und zu auch einen Dreier trifft. War vier Jahre am College, auch weil er sich im ersten Jahr das Kreuzband riss. Ordentlicher Backup für Randle oder auch Hill.

28. BOS – R.J. Hunter (SG): Sehr guter Shooter mit gutem Passspiel und defensivem Talent. Brad Stevens kennt Hunter schon seit vielen Jahren persönlich. Hunter spielte an der Georgia State Universität unter seinem Vater.

29. BKN – Chris McCullough (PF): Prototypischer Power Forward bei einer Größe von 2,06 Metern. Könnte wohl möglich eines Tages zur Stretch-Four heranreifen. Spielte letzte Saison wegen eines Kreuzbandrisses nur 16 Partien, wodurch sein Draft-Wert deutlich fiel.

30. GSW – Kevon Looney (F): Möglicherweise ein wichtiger Pick für die Champs. Da sich mit David Lee und Mareese Speights gleich zwei Frontcourt-Spieler verabschieden könnten, ist Looney eine gute Wahl. Ähnlich einem anderen Warrior, Draymond Green, ist der Forward ein guter Athlet und Rebounder, der aber auch Drei-Punkte-Würfe treffen und so das Spiel breit machen kann. Leider zuletzt verletzungsanfällig.

NBA-Draft 2015

Die Erst-Runden-Picks ließen sich nach dem Draft ein Selfie nicht nehmen (Foto: Getty Images)