Es ist soweit. Jetzt können endlich alle „Experten“ aus ihren Löchern kommen und sagen, wie voraussehbar doch die diesjährige Paarung war. Tatsächlich waren die Warriors als bestes und die Cavaliers als LeBron James‘ Team die Favoriten auf den Titel. Doch der Weg dahin macht die Paarung weiß Gott nicht zum No-Brainer.

Die Warriors stehen nach 40 Jahren erstmals wieder im Finale (Foto: Getty Images)

Die Warriors stehen nach 40 Jahren erstmals wieder im Finale (Foto: Getty Images)

Schaut man nur auf die Zahlen, lassen 14 bzw. 15 Spiele nach drei Serien das zwar vermuten, dennoch waren es nicht zuletzt die gesweepten Erst-Runden-Gegner, die den Conference-Champions einen harten Kampf boten. Gegen die Cavs waren die Celtics mehrfach nahe an einem Überraschungssieg, während sich im Westen Anthony Davis und seine Pelicans auf keinen Fall unter Wert verkauften. Die zweite Runde war trotz verschiedener Hintergründe für Cleveland und Golden State wohl die schwierigste. Beide Teams lagen in den Serien 1:2 hinten, bevor sie zurück in die Spur finden konnten. Kleine Erinnerung: Die Cavaliers entgingen gegen Chicago nur dank eines „King-James“-Buzzerbeaters einem 1:3-Rückstand. Dazu die Sperren und Verletzungen wichtiger Spieler beider Final-Teilnehmer. Bei „Bron Bron“ und seinen Kollegen von Runde eins an (Kevin Love, J.R. Smith, Kyrie Irving), bei den Dubs in den Conference-Finals gegen Houston, während derer erst Stephen Curry, dann im Close-Out-Game 5 dessen Splash Brother Klay Thompson für Teile des Spiels ausfallen.

Wenn mir jemand nach all dem, was in den letzten Wochen passiert ist nun erklären will, es sei alles wie erwartet verlaufen, dann kann ich nur den Kopf schütteln.

Es ist aber nun wie es ist. Und es ist gut so wie es ist. Die Final-Paarung hat nämlich neben der Hauptstory noch so viele Sub-Plots, die es allesamt wert sind, verfolgt zu werden:

David Blatt steht im ersten NBA-Jahr gleich im Finale (Foto: Getty Images)

David Blatt steht im ersten NBA-Jahr gleich im Finale (Foto: Getty Images)

Kann Curry als MVP der Saison Meister werden? Wie viele Rekorde wird er mit seinen einzigartigen Skills noch brechen können? Was ist mit dem „King“? Kann LeBron in seinen fünften Finals in den letzten fünf Jahren seinen dritten Titel holen? Seine Legende weiterschreiben? Sein Versprechen halten, die Championship für seine Heimat Ohio zu gewinnen? Wird J.R. Smith womöglich vom Sündenbock zum X-Faktor – zum Meistermacher? Kann Kyrie Irving trotz Verletzung seine Leistung bringen? Und dann natürlich das Duell der NBA-Rookie-Coaches Steve Kerr und David Blatt, die schon im ersten Amtsjahr das höchste aller Ziele erreichen können.

Es gibt noch viel mehr, das an den NBA Finals 2015 interessant ist. Was es allerdings für die Serie nicht gibt, ist ein Favorit. Aller Voraussicht nach dürfen sich die Fans auf enge, packende Partien freuen, in denen um jeden Ball gekämpft wird. Ich für meinen Teil kann das Spektakel kaum erwarten…

Text: Benedikt Lülsdorff

https://youtu.be/mL7QDUrxGUw

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