Im zweiten Teil des Dennis-Schröder-Interviews spricht der Deutsche über den kommenden Sommer, Trash-Talk-Duelle mit Paul Pierce, die EM und Selbstvertrauen. Viel Spaß!

Hier geht’s zum 1. Teil des Interviews.

Dennis, Paul Pierce hat gesagt, dass du für einen Sophomore etwas zu viel Trash-Talking betreibst.

Ehrlich gesagt, versuche ich einfach nur, Basketball so zu spielen, wie ich es für richtig halte. Und wenn mich jemand anspricht, dann antworte ich und knicke nicht ein, indem ich ruhig bleibe oder nichts mehr sage. Deswegen habe ich einfach mitgemacht, als es dazu kam.

Auf dem Weg zum Spiel: Dennis Schröder (Foto: Getty Images)

Auf dem Weg zum Spiel: Dennis Schröder (Foto: Getty Images)

Du übernimmst in den Playoffs noch mehr Verantwortung. Liegt das an deinem Selbstvertrauen oder dem Vertrauen, das du von Coach Budenholzer erhältst?

Ich spüre das Vertrauen des Trainers und beispielsweise gegen Washington in Game 5 hat er ganz klar gesagt, dass ich zum Korb ziehen solle und falls ich verlegen würde, wären Al Horford oder Paul Millsap zur Stelle, um den Rebound zu holen – zum Glück ist es ja dann auch so gekommen.

Hast du erwartet, dass du in deinem zweiten NBA-Jahr schon so eine wichtige Rolle spielen würdest?

Ich denke, dass sich meine harte Arbeit aus dem Sommer einfach auszahlt. Coaches und Spieler geben mir Vertrauen und dadurch spielt man natürlich besser. Wenn dir ein Al Horford oder Paul Millsap sagt, dass dich keiner stoppen kann, motiviert dich das und gibt dir zusätzliches Selbstvertrauen. Ich würde sagen, dass es ein sehr, sehr gutes Jahr für mich war! Ich wollte mir in dieser Saison einen Namen machen und der Respekt der Gegenspieler zeigt mir, dass mir das gut gelungen ist. Aber ich will mehr und kommende Saison den nächsten Schritt machen.

Inwiefern wird dir diese größere Rolle bei den Hawks während der EM helfen?

Letztes Jahr habe ich bereits eine wichtige Rolle gespielt und dem Team zur EM-Qualifikation verholfen. Dieses Jahr hoffe ich, dass ich mich körperlich gut fühlen werde, damit wir uns für Olympia qualifizieren können – das wollen wir erreichen. Dafür werde ich eine Führungsrolle übernehmen müssen.

Könnte ein möglicher Finaleinzug deine EM-Teilnahme verhindern?

Ich muss natürlich schauen, wie weit wir kommen und wie ich mich fühle. Erst dann werde ich entscheiden. Ich würde gerne spielen, aber ich werde entscheiden, wenn ich weiß, wie ich mich fühle.

Hoffst du auf Dirk Nowitzki und Chris Kaman?

Klar. Dirk könnte sich vor der deutschen Kulisse verabschieden und versuchen, mit uns die Olympiade zu erreichen. Daher hoffe ich, dass er dabei sein wird.

Es gibt Gerüchte, dass dich andere Teams als Starter im Sommer verpflichten wollen. Würde dich das interessieren oder möchtest du Jeff Teague aus der Starting-Five verdrängen?

Die Hawks werden sich entscheiden, wenn es soweit sein sollte, ob sie Jeff Teague oder mich traden. Aber aktuell spielen wir in einem Team und versuchen, gemeinsam Erfolg zu haben. Ich habe ihm auf jeden Fall viel zu verdanken, weil er mir viel beigebracht hat und ich viel von ihm lernen konnte. Naja, und im Sommer schauen wir dann mal, wie es aussieht.

Aber du möchtest schon irgendwann Starter sein?

Ja, natürlich ist das mein Ziel.

Gab es einen speziellen Moment, in dem du spürtest, dass sich die ganze Arbeit gelohnt hat?

Das Spiel gegen San Antonio, als ich in der zweiten Halbzeit reinkam, gut spielte und dann den Dunk hatte … das war der Wendepunkt, an dem ich noch mehr Selbstvertrauen bekommen habe. Von diesem Dunk gab mir jeder nachher ein Poster – das war schon ein wichtiger Moment.

Was willst du in diesem Sommer auf jeden Fall verbessern?

Ich werde mit Kyle Korver in Los Angeles trainieren, um meinen Wurf zu verbessern. Danach sehen wir dann weiter.

Zur Info: Alle NBA Conference Finals werden auf Sport1 US übertragen oder können mit dem NBA League Pass online geschaut werden.

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