Der Countdown zum Tipoff der neuen NBA-Saison läuft, die Offseason ist bald vorüber und eine der heißesten Fragen im Hinblick auf die neue Saison lautet: Welcher Youngstar hat die größte Chance auf den begehrten „Rookie-of-the-Year-Award“?

Kommentar: Kristoffer Vullgraf

Viele Beweber

Milwaukees Hoffnung: Jabari Parker (Foto und Titelfoto: Getty Images)

Milwaukees Hoffnung: Jabari Parker (Foto und Titelfoto: Getty Images)

Es wird ein spannendes Rennen, denn der Draftjahrgang ist gleich mit mehreren großartigen Talenten gespickt. Als erstes denkt man natürlich an den Number-One-Pick Andrew Wiggins, der nach dem Kevin-Love-Trade für die Minnesota Timberwolves auf Punktejagd gehen wird. Wiggins kam am College für Kansas in der letzten Saison auf 17,1 Punkte und 5,9 Rebounds pro Spiel. Starke Zahlen und der 2,03-Meter-Mann ist noch lange nicht auf dem Gipfel seines Könnens angekommen. Ihm fällt es allerdings schwer, Emotionen zu zeigen und sein Team dadurch mitzureißen. Zudem spielt er in Minnesota an der Seite des Number-1-Picks von 2013, Anthony Bennett, und Ricky Rubios. Zwei Akteure, die sich dem Rookie sehr wahrscheinlich nicht unterordnen werden, sondern selbst die Position des Leaders in Anspruch nehmen wollen. Somit sieht alles danach aus, als würde Wiggins mit Highlight-Dunks auf sich aufmerksam machen, aber nicht in den Kampf des Rookie of the Years eingreifen können.

Ähnlich sieht es bei Aaron Gordon (Orlando), Dante Exum (Utah) und Marcus Smart (Boston) aus. Alle drei sind in der Lage, eine tragende Rolle in ihren Clubs zu übernehmen. Trotzdem ist für keinen dieser Spieler die absolute Führungsposition frei, da sie alle einen Star vor der Nase haben. Philadelphia hat mit Nerlens Noel – weil er in der letzten Saison kein Spiel bestritt, wird er dieses Jahr als Rookie gezählt – ebenfalls einen potenziellen „RotY-Kandidaten“ in seinen Reihen, der eine vielversprechende Summer-League spielte. Den Ton bei den 76ers bestimmt jedoch Michael Carter-Williams, der Titelträger der abgelaufenen Spielzeit. Die Chancen für Noel, den Award zu erbobern sinken damit ein wenig. Sein Teamkollege Joel Embiid kommt aufgrund seines gebrochenen Fußes erst nicht in Frage …

Der Favorit

In der aktuellen BASKET 09-10/2014 erfahrt ihr, mit welchen Rookies zu rechnen ist.

In der aktuellen BASKET 09-10/2014 erfahrt ihr, mit welchen Rookies zu rechnen ist.

Die Besten Karten auf den Gewinn der Trophäe hat aber eindeutig Jabari Parker!
Der 19-jährige Forward der Milwaukee Bucks hat in der abgelaufenen College-Saison gezeigt, was in ihm steckt. Er erzielte für seine Blue Devils 19,1 Punkte pro Spiel und traf 47,3 % seiner Wurfversuche aus dem Feld. Sein Offensiv-Repertoire scheint grenzenlos zu sein, da er aus allen Lagen scoren kann. Parker war am College der verlängerte Arm seines Coaches, Mike Krzyzewski, zu dem der 2,03-Meter-Mann eine sehr enge Beziehung pflegt. „Coach K“ selbst beschreibt die Zukunft seines Schützlings übrigens wie folgt: „Jabari wird ein Ausnahmeathlet werden!“

Parkers größter Trumpf ist sein Team: Milwaukee ist eine Mannschaft im Umbruch, die auf der Suche nach einem Führungsspieler ist. Und eben diese scheint nun beendet, denn mit Parker hat die Franchise den Mann, der sie in eine erfolgreichere Zukunft führen und das neue Gesicht des Clubs werden soll, gefunden. Jabari verfügt über einen guten Wurf, überzeugt als Rebounder (8,7 RPG) und die Eigenschaft, junge Spieler wie Giannis Antetokounmpo und Brandon Knight mitzureißen.

Aufgrund der Tatsache, dass die Bucks in der abgelaufenen Saison lediglich 15 Spiele gewonnen haben, werden die Verantwortlichen dem Shootingstar gleich das Zepter in die Hand drücken und ihm 35 Minuten pro Spiel geben. Wenn er in diesen Minuten seine erwartete Leistung abliefert und in die für ihn vorgesehene Rolle schlüpft, steht dem Gewinn der „Eddie-Gottlieb-Trophy“ nichts mehr im Wege.

Eine ausführliche Analyse zuden Top-Spielern des Drafts 2014 gibt’s übrigens in der aktuellen BASKET 09-10/2014.