Als die Los Angeles Lakers am 13. Juli per Trade Jeremy Lin aus Houston holten, war die Freude groß. Endlich hatten die Verantwortlichen einen neuen Mann in die Stadt der Engel geholt, endlich ein neuer Helfer für Kobe Bryant. Und wie die Amerikaner nunmal sind, war sofort vom neuen Guard-Duo die Rede, das die Lila-Gelben zurück in die Erfolgsspur führen solle. „Rush Hour 4“ soll demzufolge 2014/15 gedreht werden, im Staples Center, bei den Lakers, mit Bryant und Lin in den Hauptrollen.

Harter Weg zurück: So kämpft Steve Nash um sein Comeback 2014/15.

Ganz harter Weg zurück: So kämpft Steve Nash um sein Comeback 2014/15.

Nun, dagegen ist nichts einzuwenden – im Gegenteil: es wäre der Kult-Franchise zu wünschen, dass sie zurück auf den richtigen Pfad findet und wieder erfolgreicheren Basketball als in den letzten Jahren spielt. Allerdings, eines stößt dann doch auf bei dem ganzen Gerede über das „Rush-Hour-Duo“: haben die Fans und Lakers-Anhänger ihren eigentlichen Star-Point-Guard vergessen? Haben sie den Trade, der vor zwei Jahren das gesamte Lakerland zum Jubeln brachte, schon verdrängt? Haben sie Steve Nash tatsächlich nicht mehr auf dem Schirm?

„Rush Hour 4“ statt Nash?

„Ja“, werden einige unter euch nun sagen. „Den haben sie ja auch noch.“ Stimmt! Steve Nash ist immer noch ein Laker und arbeitet seit Monaten akribisch an seinem Comeback. Sein mittlerweile 40-jähriger Körper läuft nicht mehr rund, hat Schwachstellen und zwang den achtmaligen All Star in der letzten Saison zu vielen Pausen. Immerhin, so werden die Nash-Fans argumentieren, kam der Playmaker auf durchschnittlich 6,8 Punkte und 5,7 Assists pro Begegnung. Allerdings, und das werden vor allem die Nash-Kritiker sagen, reicht das nicht (mehr), um in der NBA zu bestehen.

Seltener Anblick: 2013/14 absolvierte Nash nur 15 Saisonspiele.

Seltener Anblick: 2013/14 absolvierte Nash nur 15 Saisonspiele (Foto: getty).

In einer Zeit, in der die Point Guards immer athletischer und muskulöser werden, wird die Luft für Steve Nash dünn. Wie soll ein 40-jähriger Nash gegen Russell Westbrook, John Wall, Derrick Rose, Steph Curry und Co. bestehen? Ist es also kein Wunder, dass sich die Aufmerksamkeit der Lakers-Fans auf „Rush Hour 4“ richtet und nicht mehr länger auf den zweimalige Season-MVP?

Steve Nash selbst möchte davon nichts hören. Er hat noch immer noch das Ziel vor Augen, das ihn im Sommer 2012 nach Los Angeles geführt hat – die Meisterschaft. Er will den Titel in die Höhe strecken, ehe er die große NBA-Bühne verlassen wird. Er will ebenso wie die noch übrig Gebliebenen seiner Generation (Tim Duncan, Ray Allen, Kobe Bryant, Kevin Garnett) diesen verflixten Titel haben. Doch die Zeit läuft ihm davon. Nash kämpft einen unglaublichen Fight gegen seinen Body. Kann er diesen Kampf überhaupt gewinnen? Kann er zurück auf das Parkett kehren? Und wenn er das schafft, wie stark ist er dann? Kann er die Lakers noch pushen?

Es sind diese Fragen, die sich im Lakerland viele Menschen gestellt haben und die dafür sorgen, dass Steve nicht (mehr) im Mittelpunkt steht. Doch unbeirrt dessen kämpft Nash weiter, um doch noch zurückzukehren. Einen Artikel zu seiner Zeit abseits des Courts und seinem Comeback sowie unermüdlichen Training, findet ihr in der aktuellen Ausgabe BASKET 7-08/2014.

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