Das diesjährige Final Four der „Turkish Airlines Euroleague‟, das vom 16. bis zum 18. Mai in Mailand ausgetragen wird, verspricht wieder einmal ein spannendes Event zu werden. Die größte Basketballveranstaltung in der Geschichte der lombardischen Stadt wird Fans aus ganz Europa anlocken. Drei der vier Teams standen auch schon letztes Jahr im begehrten Final Four und sind alte Bekannte des europäischen Basketballs: Real Madrid, FC Barcelona und ZSKA Moskau. Hinzu kommt in diesem Jahr der Rekordmeister aus Israel, Maccabi Tel Aviv, der sich im Halbfinale gegen Emporio Armani Milano durchsetzte und den Italienern damit den Traum des Heimfinales versaute. Titelverteidiger von 2013, Olympiakos Piräus, scheiterte im Viertelfinale und ist diesmal nicht dabei.
Titelfavorit ist in diesem Jahr Real Madrid. Die „Blancos‟ sind das offensivstärkste Team der diesjährigen Euroleague-Saison (85,2 PPS) und haben mit ihrem Star Sergio Rodriguez einen der besten Point Guards Europas in ihren Reihen, der auch zurecht ins All-Euroleague-First-Team gewählt wurde. Auch defensiv sind die Madrilenen bärenstark und räumen in der Zone ordentlich auf (3,8 Blocks pro Spiel). Ein Ausrufezeichen gelang ihnen im Viertelfinale, als sie Titelverteidiger Piräus in fünf Spielen aus dem Turnier warfen. Real steht auch in der Liga momentan auf dem ersten Rang und hat beste Chancen auf den spanischen Titel. Deswegen wollen auch die alten Rivalen Madrids, der FC Barcelona, nicht, dass es zum Doppelerfolg der Hauptstädter kommt. Im Viertelfinale konnten die Katalanen souverän gegen Galatasaray Istanbul (3:0) gewinnen und sind überdies auch sehr stark bei den Rebounds (35,2 Boards pro Spiel, Platz 1). Aus der Mitteldistanz rangiert Barcelona ebenfalls ligaweit auf dem ersten Platz (57,1 %). Mit ihrem kroatischen Top-Big Man Ante Tomic haben sie zudem einen echten Trumpf unter dem Korb. Die Niederlage gegen Außenseiter Nanterre (67:71) in der Vorrunde zeigt aber auch, dass sie nicht unbesiegbar sind.

Sergio Rodriguez und Real Madrid starten als Top-Favoriten ins Final Four.

Sergio Rodriguez und Real Madrid starten als Top-Favoriten ins Final Four.

Die Moskauer um ihren Star Sonny Weems haben ebenfalls gute Chancen auf den Titel, spielten ein überzeugendes Top-16 (12-2 gewonnene Spiele) und rangen Mitfavorit Panathinaikos Athen im Viertelfinale mit 3:2 nieder. Was das Team auszeichnet, ist seine Uneigennützigkeit: Mit 19,0 Assists pro Spiel stehen sie an der Euroleague-Spitze. Der breit aufgestellte Kader und ihr sehr erfahrener Coach Ettore Messina bringen sie absolut auf Augenhöhe mit Real und Barca. Außenseiter ist in diesem Jahr der Traditionsklub aus Tel Aviv. Erstmals seit 2011 schafften die Israelis wieder den Einzug ins Final Four, haben dort aber nur sehr geringe Chancen. Das Team ist schlicht nicht tief genug besetzt, als dass es im Halbfinale gegen ZSKA für eine Überraschung sorgen könnte. Doch die Fans hoffen trotzdem und fiebern mit ihrem Star Ricky Hickman mit.
Die erste Halbfinal-Ansetzung ist die zwischen Moskau und Tel Aviv (18:00 Uhr), ehe es mit dem Clásico zwischen Real Madrid und dem FC Barcelona (21:00 Uhr) im Mediolanum Forum weitergeht. Spiel um Platz 3 zwischen den beiden Verlierern des Semifinales findet am Sonntag um 17:00 Uhr statt, bevor dann um 20:00 Uhr das große Finale steigt.

Text: Gregor Haag