Es war das Spiel auf das viele Fans gewartet haben. Das Finals-Rematch des letzten Jahres. Jeder Fan hat noch die Bilder von Ray Allens Dreier im Kopf, der Game 6 in die Verlängerung schickte und die Titelhoffnungen der Spurs mit Füßen trat. Die Truppe aus der „Alamo City“ kam bis auf 28 Sekunden an ihre fünfte Meisterschaft heran…

Oldie Tim Duncan führte die Spurs zu einem süßen Sieg über die Heat.

Oldie Tim Duncan führte die Spurs zu einem süßen Sieg über die Heat.

In der laufenden Spielzeit trafen die beiden Teams schon einmal aufeinander. In Miami gewann das Team aus South Beach das erste Rematch  mit 113:101. Deshalb brannte die Franchise aus dem sonnigen Texas nun erst recht auf Rache. Im ersten Viertel musste Miami mit ansehen wie ihnen die Spurs 37 Punkte einschenkten. Viel zu viel für die „Heatles“, die die achtbeste Defense der Liga haben (98,6 gegnerische PPS). So betrug der Rückstand nach zwölf gespielten Minuten happige 15 Punkte (22:37), einen Rückstand den die Veteranen aus San Antonio selten noch verspielen. Zwar konnte der Meister in beiden folgenden Vierteln verkürzen, doch am Ausgang änderte sich nicht viel. Zu keinem Zeitpunkt der Partie bekam man den Eindruck, Miami könnte den Spurs gefährlich werden. Im letzten Viertel legte die Truppe um Coach Popovic dann noch einmal einen Gang zu und gewann die finalen zwölf Minuten mit 29:13 – demnach deutlich fiel der Endstand aus (87:111).

LeBron erzielte im Finals-Rematch nur 19 Punkte.

LeBron erzielte im Finals-Rematch nur 19 Punkte.

Für den letztjährigen Finals-MVP, Lebron James, war es ein bitterer Abend. Er fand nie richtig zu seinem Rhythmus und traf nur sechs seiner 18 Würfe (zweitniedrigste Trefferquote in dieser Saison). „King James“ beendete den Abend mit 19 Punkten. Seine Co-Stars, Dwyane Wade und Chris Bosh, waren etwas besser drauf (Wade: 16 Punkte bei 7 von 15 aus dem Feld; Bosh: 24 Punkte bei einer Trefferquote von 62,5 Prozent), konnten am Spielverlauf dennoch wenig ändern. Ein Abend zum Vergessen für die „Big Three“ aus Florida.

Für die anderen „Big Three“ (Duncan, Parker, Ginobili) war es hingegen ein Auftritt nach Maß. Duncan markierte 23 Punkte sowie elf Rebounds. Für Parker standen am Ende 17 Punkte und vier Assists auf der Anzeigetafel. Einzig Manu Ginobili blieb etwas hinter den Erwartungen zurück. Der Argentinier erzielte in 20 Minuten nur sechs Punkte. Doch für ihn holte Parkers Landsmann Boris Diaw die Kohlen aus dem Feuer. Der Veteran traf perfekt aus dem Feld und war am Ende mit 16 Punkten hinter Duncan und Parker drittbester Spurs-Scorer.

Für Miami war es die zweite Niederlage in Folge nach Lebrons 61-Punkte-Spiel gegen Charlotte. In diesen zwei Partien wirkte der König etwas ausgelaugt. Man wird sehen, wie die Heat (43:16 Siege) wieder in die Erfolgsspur kommen und ob sie Spitzenreiter Indiana (46:15), der zuletzt auch schwächelte, im Osten noch einholen können.

Das Gleiche trifft auch auf die San Antonio Spurs (45:16) zu. Der amtierende Western-Conference-Champ hat einen Sieg weniger als der Hauptkonkurrent aus Oklahoma City. Auch hier verspricht der Kampf um Platz eins also spannend zu werden.

Eine weitere Erkenntnis des zweiten Finals-Rematch: Die Chancen auf ein erneutes Aufeinandertreffen der zwei Giganten in den NBA-Finals stehen nicht schlecht! Und wer weiß wer dann den Court als NBA-Champion verlassen wird…

Axel Schleutermann