Es schien ein ganz normaler Dienstagnachmittag in Miami zu werden. Die Heat empfingen die Charlotte Bobcats für eines ihrer 41 Heimspiele in dieser Saison und versuchten den achten Sieg in Folge nach dem All-Star Break – mit Erfolg: Die Truppe aus Florida gewann das Spiel mit 124:107 und verbesserte damit ihre Bilanz auf 43:14, steht damit weiterhin hinter Indiana (46:13), doch das war nicht das Thema, über das nach der Partie jeder sprach.

Text: Axel Schleutermann

Das war die unglaubliche Performance, die Lebron James an den Tag legte. Zwar nicht mehr mit seiner schwarzen Maske im „Batman-Look“, aber immer noch mit einer Maske spielend, schenkte der König dem Gegner aus Charlotte 61 Punkte ein, 37 davon in der zweiten Hälfte. Der zweifache Finals-MVP traf dabei 22 seiner 33 Versuche aus dem Feld – von den acht Dreiern ganz zu schweigen. Hinzu kamen sieben Rebounds sowie fünf Assists. Ein klares Machtwort und ein Ausrufezeichen an die Konkurrenz, vor allem in Richung Kevin Durant hinsichtlich des Rennens um den MVP-Award, das nun wieder offen zu sein scheint.

Lässt sich von der Menge feiern: LeBron James nach seiner 61-Punkte-Gala.

Lässt sich von der Menge feiern: LeBron James nach seiner 61-Punkte-Gala.

Lebrons Vorstellung stellte sogar die tolle Leistung von Al Jefferson in den Schatten. Der Center der Bobcats erzielte 38 Punkte und 19 Rebounds. Ebenfalls ein effizienter Auftritt für den Go-to-Guy der von Steve Clifford geführten Truppe, was an diesem Abend aber niemanden zu interessieren schien. In der American Airlines Arena drehte sich alles um die Gala des maskierten Mannes aus Akron, Ohio.

Wenn er aus solchen Distanzen mit so einer hohen Wahrscheinlichkeit trifft, dann gibt es niemanden, der diese Truppe schlagen kann“, musste Bobcats-Coach Steve Clifford anerkennen.

Auch Heat-Coach Erik Spoelstra war von der Leistung seines besten Spielers begeistert: „ Alles, was er tat, war so effizient, der Ring kam ihm vor wie ein Ozean. Es war offensichtlich, in welchem tollen Rhythmus er war.“

Neuer Franchise-Rekord und Career-High

Und welch ein Rhythmus es war! James stellte nicht nur einen neuen Heat-Franchise-Punkterekord auf und übertrumpfte seine bisherige Karrierebestleistung um fünf Zähler (zuvor 56, 2005 gegen Toronto), sondern erzielte ebenfalls die meisten Punkte in einem Viertel (25), die meisten Field Goals in einem Spiel (22) – ebenfalls neue Heat-Franchise-Rekorde – und stellte seine Karrierebestleistung mit acht Dreiern ein.

Als noch 1:56 Minuten zu spielen waren, beendete der König seinen Auftritt an diesem geschichtsträchtigen Abend. Begleitet von lautstarken „MVP-Rufen“ sowie Beifall der Zuschauer und seiner Mitspieler, verließ er den Court.

Nach dem Spiel gab der Superstar zu: „ Ich hatte die gesamte erste Halbzeit über ein gutes Gefühl, doch das kann sich nach der Pause ändern. Als ich dann aber an die Leistung aus den ersten 24 Minuten anknüpfen konnte, wusste ich, dass es einer dieser Abende werden könnte.“

LeBron auf dem Weg zu zweien seiner 61 Punkte – übrigens ein neues Career-High für den zweifachen Finals-MVP.

LeBron auf dem Weg zu zweien seiner 61 Punkte – übrigens ein neues Career-High für den zweifachen Finals-MVP.

Für die Bobcats war es schon das zweite Mal in dieser Saison, dass ein Spieler einen neuen Punkterekord gegen sie aufstellen konnte. Am 24. Januar diesen Jahres erzielte Carmelo Anthony 62 Zähler gegen das Team aus North Carolina und stellte damit einen neuen Rekord im Madison Square Garden auf.

Mit dem Momentum der vergangenen Nacht wird der zweifache Meister aus South Beach nun am Dienstagabend auf die Houston Rockets treffen und die Basketballwelt ist schon gespannt, was der König seinen Anhängern dann bieten wird…

Alles zu LeBron James gibt’s in BASKET Ausgabe 03/2014, die in den Kiosks und Läden liegt.

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