In meinem allerersten Blog möchte ich etwas genauer auf die besten Spieler der ersten beiden Wochen der NBA-Saison 2013/14 eingehen. Denn schon früh hat sich abgezeichnet, wer wohl diese Saison von sich reden machen wird. Egal ob Stars, Rückkehrer, Rookies oder Rollenspieler – in den ersten Wochen wurde schon so einiges geboten.

Oklahoma City Thunder v Los Angeles Clippers

Chris Paul

Chris Paul wollte direkt von Beginn an beweisen, dass er der beste Einser der NBA ist. Nach der überraschenden Auftaktniederlage gegen den Stadtrivalen schenkte er den Golden State Warriors 42 Punkte ein. Dazu verteilte er 15 Assists und klaute sechs Mal den Ball. Über die 14 Tage gesehen blieb er nicht in einem Spiel unter zehn Vorlagen und trieb so die Clippers-Offense an, die im Moment die beste der Liga ist (110,0 PPS). Allerdings weiß auch „CP3“ um die defensiven Probleme, die sein Team hat (106,0 gegnerische PPS; NBA-Rang 29). Die Big-Man-Positionen sind bei den Clippers unterbesetzt, so dass sie bisher die zweitschwächste Defensive der Liga bilden. Paul, der im Sommer einen frischen Fünfjahresvertrag in Los Angeles unterschrieben hat, muss die Mannschaft nun als Leader zusammenhalten. Er zieht offensiv die Fäden, was auch sehr wichtig für das Spiel der Clippers ist, da sie ohne ihn meist sehr planlos in der Offense wirken. So wird Chris Paul immer wichtiger für das Team und avanciert zum ernsthaften MVP-Kandidaten.

Kevin Love ist wieder ganz der Alte. Das konnten die Timberwolves-Fans nach den ersten Partien mit dem Power Foward feststellen. Love, der letzte Saison nur 18 Spiele bestritt, zeigt sich wieder als Double-Double-Maschine. In den ersten sieben Partien legte er starke 26,9 Punkte und 14,4 Rebounds auf. Interessant ist, dass es in den letzten 15 Jahren nur zwei Spieler gab, die in den ersten fünf Spielen durchschnittlich mindestens 26 Zähler und 14 Rebounds markierten. Neben Love schaffte dieses Kunststück nur Kevin Garnett, der 1999/00 ebenfalls für Minnesota diese Stats auflegte. Die einzigen Probleme bereitet ihm derzeit nur sein Dreipunktwurf, der bisher noch nicht hochprozentig fällt (35,6 %).

Michael-Carter Williams ist spätestens seit dem 30. Oktober jedem Basketball-Fan ein Begriff. Der Point Guard, der zuvor zwei Jahre die Syracuse University besuchte, legte an diesem Abend 22 Punkte, zwölf Assists, neun Steals und sieben Rebounds gegen den amtierenden Champion aus Miami auf. Nur knapp verfehlte er ein Quadruple-Double. Ausgerechnet gegen die „Big Three“ aus Miami, die die Nacht zuvor noch gegen Chicago gewonnen hatte. Doch der 22-Jährige ging ohne Respekt zur Sache und zeigte von Anfang an, wer Herr im Hause ist. Ein krachender Dunking markierte seine ersten beiden Zähler in der besten Basketballliga der Welt. So konnte das „schlechteste Team der Liga“, wie die 76ers vor Saisonbeginn von vielen Experten bezeichnet wurden, gegen die Miami Heat 114:110 gewinnen. Doch auch in der Folge ließ der Point Guard gute Leistungen folgen. Er darf sich nun der zweite Spieler in der NBA-Geschichte nennen (nach Oscar Robertson), der in seinen ersten sieben NBA-Spielen mehr als 130 Punkte und 50 Assists auflegt. Damit stellte er seine Rookie-Kollegen erst mal in den Schatten und ist heißester Anwärter auf den „Rookie of the Year“-Award.

Neuer Suns-Leader: Eric Bledsoe

Neuer Suns-Leader: Eric Bledsoe

Die Phoenix Suns hatte im Vorfeld ebenfalls keiner auf dem Zettel, aber auch dieses vermeintliche Rebuild-Team überraschte in den ersten zwei Wochen der neuen Saison alle. Angeführt von ihrem neuen Point Guard Eric Bledsoe (21,1 PPS, 7,1 AS, 4,3 REB) konnte man fünf der ersten acht Spiele gewinnen. Nur gegen die beiden Top-Teams des Westens Oklahoma City (96:103) und San Antonio (96:99) sowie Portland (89:90) musste man sich, wenn auch sehr knapp, geschlagen geben. Neben Bledsoe sticht auch Big Man Markieff Moris hervor. Der 24-Jährige konnte in seinen 28,4 Minuten Spielzeit im Schnitt, 15,9 Punkte und 6,4 Rebounds verbuchen.  Zur Belohnung wurde der Power Foward zum „Western Conference Player of the Week“ gewählt. Allerdings sollte man mit zu schnellen Schlussfolgerungen vorsichtig sein. Die Suns sind durch ihre fünf Siege noch lange kein Playoff-Team. Sie konnten nur – wie Philadelphia – ihr Loser-Image in den ersten Wochen ablegen. Und das macht den Fans doch Hoffnung für die Zukunft.

Ein großes Lob muss ich auch den beiden Teams aussprechen, die in den 2013er-Playoffs jeweils den Miami Heat in sieben Spielen unterlegen waren. Vizemeister San Antonio musste die Niederlage aus Spiel sechs und letztendlich auch die Finals-Pleite erst mal verarbeiten. Zudem werden Tim Duncan, Manu Ginobili &Co. auch nicht jünger. Doch nichtsdestotrotz kommen die Spurs gewohnt stark in die Saison. Nur den Portland Trail Blazers (105:115) musste man sich in den ersten acht Spielen geschlagen geben. Am Sonntag schossen die Spurs sogar die Knicks aus dem Madison Square Garden (120:89). San Antonio zeigte hierbei überragende Offense gepaart mit disziplinierter Defense, was den Knicks ohne Chandler eine Menge Probleme bereitete. Auch wenn es keiner mehr hören will, weil es jedes Jahr dasselbe ist: Mit den Spurs muss man wieder rechnen!

Noch besser machten es, zumindest von der Bilanz her, nur die Indiana Pacers. Die ersten acht Spiele konnte man allesamt für sich entscheiden. Auch die beiden Konkurrenten aus Chicago (80:97) und Brooklyn (91:96) mussten gegen die Pacers eine Pleite hinnehmen. Wie zu erwarten war, ist Paul George nun der Leader des Teams aus Indianapolis. Mit durchschnittlich 24,9 Punkten, 7,8 Rebounds und 3,6 Assists legt der 23-Jährige wieder All-Star-Werte auf. Zusammen mit der Zonenpräsenz von Roy Hibbert (9,9 PPS, 8,8 REB, 4,4 BL) bildet er ein gefährliches Duo, das auch dem Meister aus Miami Sorgen bereiten wird.

Die ersten beiden Wochen boten schon viele Highlights aber auch Überraschungen. Wenn das so weiter geht, dürfen wir eine abwechslungsreiche 68. NBA-Saison erwarten. Über diese werde ich auch weiterhin hier in diesem Blog auf basket.de berichten.