Nach einer weiteren über elfstündigen Verhandlungsrunde am Donnerstag hat Liga-Boss David Stern ein nachgebessertes Angebot vorgelegt. Eine erfreuliche Neuerung dabei: Es sieht schon einen 72 Partien umfassenden Spielplan vor und terminiert den Saisonstart auf den 15. Dezember. Jetzt ist es an der Union, diesem Angebot bis Anfang nächster Woche zuzustimmen.

Jetzt oder nie! So lautet das Motto in den Lockout-Verhandlungen nun wohl. Denn alle Anzeichen deuten daraufhin, dass die Spieler nun entweder das Angebot der Liga annehmen oder es sehr mies mit NBA-Basketball 2011/12 aussieht! 72-Spiele-Saison oder gar keine!

Laut mehrerer Berichte von US-Kollegen hat David Stern der Spielergewerkschaft ein Angebot vorgelegt, dass in einigen Punkten leicht nachgebessert  wurde. Das Problem: Die Nachbesserungen fielen deutlich geringer aus, als von der Union nach ihren Kompromissen zu Beginn der Woche erwartet. Einige Informanten behaupten sogar, dass es im Grunde das gleiche Angebot sei.

„Es ist nicht das beste Angebot der Welt, aber ich habe die Pflicht, es zumindest unseren Mitgliedern zu präsentieren. Das werden wir nun tun“, erklärte Union-Director Billy Hunter nach der elfstündigen Verhandlungsrunde am Donnerstag. Angeblich laden Hunter und Co. nun die Spieler bis spätestens Dienstag nach New York, um über das Angebot abstimmen zu lassen.

Union President Derek Fishers Fazit fiel sogar noch schlechter aus: „Es erfüllt definitiv nicht unsere Erwartungen in gewissen Punkten bezüglich des Vertragssystems, so dass wir nun entschieden haben, die Gespräche zu beenden und damit einen Schritt zurück zu machen. Nun müssen wir, der Vorstand, uns beraten, dann Spielervertreter hinzuziehen und danach weitere Spieler dazu befragen. Anschließend müssen wir eine Entscheidung über unsere weiteren Schritte treffen. Momentan sind wir aber der Meinung, dass nicht genug Fortschritte gemacht wurden, um einen Deal zu machen. Das ist traurig, denn wir alle wollen zurück auf den Court!“

NBA-Commissioner Stern sieht das Ganze natürlich ein wenig anders: „Wir erwarten nicht, dass sie jeden Punkt der neuen Offerte lieben“, so Stern. „Aber es gibt genauso viele Punkte, die einigen Teams nicht gefallen.“ Stern erklärte zudem, dass, sollten die Spieler den Deal annehmen, die Saison am 15. Dezember starten wird und 72 Spiele umfasst. Training Camps und die Free-Agency-Periode würden deutlich komprimiert sein und die Playoffs eine Woche später als ursprünglich geplant starten.

Ein cleverer Schachzug von Stern! Denn nun sind die Spieler die Buhmänner, wenn sie das Angebot ablehnen und damit einen Ausfall der kompletten Saison sehr realistisch werden lassen. Stern hat den Spielern damit also die Pistole auf die Brust gesetzt! Zumal er auch sagte: „Es kommt immer eine Zeit, an der man genug verhandelt hat und die ist nun erreicht!“ Selbst Billy Hunter pflichtete ihm in diesem Punkt bei: „Es war ein verdammt langer Weg. Doch bald sind wir am Ende angelangt und nun versuchen wir ihn abzuschließen!“